Rofo 2016; 188 - RK420_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581568

Urosonografie

J Weidemann 1
  • 1Kinderkrankenhaus auf der Bult, Kinderradiologie, Hannover

Kurzfassung:

In diesem Kurs werden die grundlegenden Prinzipien der Sonografie des harnableitenden Systems bei Kindern vorgestellt. Jede Untersuchung basiert auf einer genauen Darstellung der Anatomie von Niere, Harnleitern und Harnblase sowie ggf. der (männlichen) Harnröhre. Die Niere zeigt eine charakteristische altersabhänge Form, Größe und Mark-Rinden-Differenzierung. Die Nierenvolumina müssen mit alters- bzw. gewichtsadaptierten Referenzwerten verglichen werden um z.B. Vergrößerungen im Rahmen von Entzündungen oder einer diffusen Tumorinfiltration bzw. Verkleinerungen im Rahmen vaskulärer oder dysplastischer Veränderungen zu erkennen. Zysten kommen z.B. im Rahmen einer multizystisch dysplastischen Niere oder im Rahmen autosomal dominanter (ADPKD) oder rezessiver (ARPKD) polyzystischer Nierenerkrankung vor. Eine Erweiterung des Hohlsystems im Sinne einer Hydronephrose kann auf eine relative Enge des pelvikoureteralen Übergangs (subpelvine Stenose) hindeuten, ein Megaureter auf eine distale Ureterstenose oder einen vesikoureteralen Reflux. Wandverdickungen der Harnblase können bei verschieden Formen einer Zystitis oder im Rahmen von Tumorinfiltrationen vorkommen. Infravesikale Obstruktionen können durch Urethralklappen oder Konkremente hervorgerufen werden. Schließlich müssen angrenzende Pathologien der Nebennieren und des inneren Genitals im Rahmen von Tumoren und Fehlbildungssyndromen ausgeschlossen werden. Schließlich sollen Einsatzmöglichkeiten des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls (CEUS) im Rahmen der Tumor- und Refluxdiagnostik besprochen werden.

Lernziele:

– Kenntnis der normalen altersabhängigen Anatomie
– Wichtige Fehlbildungen
– Wichtige obstruktive oder refluxive Harntransportstörungen
– Wichtige Tumorentitäten – Einsatzmöglichkeiten des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls (CEUS)