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DOI: 10.1055/s-0036-1581558
Ein neuer MRT-Score bei Cystischer Fibrose (CF) sagt Abfall der forcierten Einsekundenkapazität (FEV1) voraus
Zielsetzung:
Die Bildgebung ist integraler Bestandteil der Diagnostik bei CF. Hierdurch werden eine Überwachung der Lungenschädigung und die Beurteilung von reversiblen Veränderungen ermöglicht. Aufgrund fehlender Strahlenexposition wird zunehmend die MRT anstelle der CT bei Kontrollen eingesetzt. Ziel dieser Studie war es den Nutzen eines neuen MRT-Score als prognostischen Biomarker abzuschätzen.
Material und Methodik:
Eine standardisierte MRT bei 61 Patienten (mittleres Alter 12,9 ± 4,7 Jahre) und ein Lungenfunktionstest sowie der Verlauf über 2 Jahre waren Grundlage der Auswertung. Von 3 Untersuchern wurde die MRT anhand eines Score (MR-CF-S) nach folgenden Kategorien bewertet: Bronchiektasen/peribronchiale Wandverdickung, Mucus plugging, zentrilobuläre Veränderungen, Konsolidierung, Sacculation und Air trapping. Auf einer Skala von 0 – 2 wurden alle Lungenlappen getrennt für die jeweilige Kategorie beurteilt. Zur Bestimmung der Interrater-Reliabilität wurde eine Intra-Class Correlation (ICC) durchgeführt. Die Veränderung der FEV1 wurde mittels einer linearen Regression erfasst.
Ergebnisse:
Es zeigte sich eine exzellente Übereinstimmung der Einzelbewertungen mit einem mittleren ICC von 0,92. Es fand sich eine signifikante Korrelation zwischen MR-CF-S und Ausgangs- FEV1 (r =-0,62; p < 0,01). Die beste Korrelationen zwischen Abfall von FEV1 über 2 Jahre fand sich für die Kategorien zentrilobuläre Veränderungen und Air trapping (-0.69 und -0.62; p < 0,01). Unter Betrachtung der Ausgangswerte für FEV1 (von 45 – 99%) fand sich eine Sensitivität von 83% für einen relevanten Abfall (> 3%/Jahr) für das Ausmaß der zentrilobuläre Veränderungen. Der negative prädiktive Vorhersagewert ergab 90 – 93%.
Schlussfolgerungen:
Bei exzellenter Interrater-Reliabilität zeigt sich ein hohes Vorhersagepotential des Scores für einen ungünstigen Verlauf der Lungenerkrankung. Insbesondere die Berücksichtigung der small airway disease scheint in diesem Zusammenhang wichtig. Weitere prospektive Untersuchungen sind notwendig um diese Ergebnisse zu bestätigen.