Rofo 2016; 188 - WISS306_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581545

Vergleich der Fruchtwasser-Volumetrie zwischen fetaler Sonografie (AFI) und MRT (FWMRT) und Korrelation zu Diffusionsparametern (ADC) der fetalen Niere

E Kudryavtseva 1, D Güllmar 2, A Fiedler 3, M Wagingner 4, D Renz 4, E Schleussner 3, U Schneider 3, H Mentzel 4
  • 1Universitätsklinik Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Sektion Pädiatrische Radiologie, Jena
  • 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Sektion Medizinische Physik, Jena
  • 3Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung für Geburtshilfe, Jena
  • 4Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Sektion Pädiatrische Radiologie, Jena

Zielsetzung:

Das Fruchtwasser ist ein wichtiger Parameter für das Wohlbefinden des Feten. Ein Oligohydramnion wird z.B. bei ausgeprägten Nierenfehlbildungen beobachtet. Ziel der Studie ist der Vergleich der Fruchtwasser-Volumenbestimmung mittels MRT (FWMRT) und Sonografie (AFI) sowie die Beurteilung der Diffusivität der fetalen Niere als Marker zur Beurteilung von Fruchtwasservolumen und Nierenfunktion.

Material und Methodik:

Prospektive Messung des Fruchtwasservolumens anhand von TRUFI-Sequenzen (1,5 T) in 2 Raumebenen (FWMRT) und sonografisch mittels Amniotic Fluid Index (AFI) (n = 16, 23.-37. SSW). ROI-Analyse der ADC-Werte normaler und pathologischer fetaler Nieren (b = 0; 700 s/mm2, n = 25 und b = 0; 400; 800 s/mm2, n = 9) (n = 34, 19.-37. SSW). Korrelation von FWMRT mit AFI, Nierenvolumen und ADC. Vergleich der ADC-Werte nierengesunder Feten zu Feten mit Nierenpathologie (CAKUT).

Ergebnisse:

Die Korrelation zwischen AFI (13,60 ± 2,46) und FWMRT (579 ± 207) lag bei 0,66 (p = 0,05). Die Korrelation zwischen FWMRT und Nierenvolumen – 0,06 (p = 0,984), zwischen FWMRT und ADC700 – 0,26 (p = 0,205) bzw. ADC800 – 0,48 (p = 0,188) war nicht signifikant. Die b700-ADC-Werte der Feten mit CAKUT (n = 14) waren höher als die Werte bei Feten mit normalen Nieren.

Schlussfolgerungen:

Die fetale MRT kann potentiell zur Bestimmung der Fruchtwassermenge angewendet werden und liefert ein Volumenmaß. Das FWMRT korreliert mit der Ultraschallmethode. Zu den Diffusionswerten der fetalen Nieren besteht eine inverse Beziehung der FWMRT-Messung; pathologische fetale Nieren weisen eine höhere Diffusivität auf. Die Diffusivität (ADC) kann als Surrogatmarker der fetalen Nierenfunktion bei CAKUT dienen.