Rofo 2016; 188 - WISS310_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581526

Lokales Tumoransprechen bei Patienten mit HCC nach transarterieller Lipiodolembolisation gefolgt von einer Mikrowellenablation

R Seidel 1, A Maßmann 1, P Fries 1, G Schneider 1, A Bücker 1
  • 1Uniklinik Saarland, Klinik für diagnostische uns interventionelle Radiologie, Homburg

Zielsetzung:

Studienziel war die Untersuchung des lokalen Tumoransprechens bei Patienten mit HCC nach transarterieller Embolisation und anschließender Mikrowellenablation.

Material und Methodik:

34 Patienten mit 53 HCC Läsionen (mittlere Tumorgröße 24 mm, SD 8 mm) wurden retrospektiv eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine superselektive Embolisation mittels Lipiodol gefolgt von einer CT gesteuerten perkutanen Mikrowellenablation durch einen 2,45GHz Generator (80 bis 120 Watt Energieleistung) und wassergekühlter Sonde (Acculis, Angiodynamics, USA). Alle Patienten erhielten vor der Therapie native und kontrastunterstützte MRT- oder CT Untersuchungen. Die postinterventionellen Kontrollen erfolgten durch MRT nach 1, 3, 6 und mehr Monaten. Als erfolgreiche lokale Therapie wurde eine komplette Ablationsnekrose gewertet, die deutlich über den Tumorrand hinaus reichte und kein weiteres Tumorwachstum über mindestens 6 Monate aufwies. Die Daten wurden retrospektiv an einer PACS Station durch zwei Radiologen im Konsens ausgewertet.

Ergebnisse:

Bei 33 Patienten (97%) wurde eine komplette Ablation in der frühen Nachsorgeuntersuchung gesehen. Der Patient mit initial inkompletter Ablation zeigte auch im Verlauf einen Progress. Ein weiterer initial als komplett erfasst eingestufter Patient zeigt einen Rezidivverdacht, erhielt eine selektive Chemoembolisation und zeigte keinen residuellen Tumor über 510 Tage nach Ablation. Die Komplettablationsrate pro Patient betrug 94% und 96% pro Läsion.

Schlussfolgerungen:

Die Studie zeigt eine hohe lokale Tumorkontrolle bei Patienten mit HCC vergleichbar mit chirurgischen Ergebnissen. Insbesondere in der „Bridging“-Situation vor Transplantationen ist diese Therapieform ein interessanter Ansatz. Die Kombination aus gleichzeitiger Tumorembolisation und Markierung ist ein wichtiger synergistischer Kofaktor für die effiziente Mikrowellenablation.