Rofo 2016; 188 - WISS303_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581518

Verhinderung von Luftembolien bei der transthoracalen Biopsie durch Lagerungsmaßnahmen

J Petersen 1, R Rehwald 1, M Freund 1, E Schönherr 1, M Haslauer 1, A Grams 2, A Loizides 1, B Glodny 1
  • 1Medizinische Universität Innsbruck, Department Radiologie, Innsbruck
  • 2Medizinische Universität Innsbruck, Department Neuroradiologie, Innsbruck

Zielsetzung:

Die arterielle Luftembolie (ALE)ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation der transthoracalen Biopsie (TTB) mit potenziell fatalen Folgen. Ziel der Studie war es, den Effekt von Lagerungsmaßnahmen zur Verhinderung der SAE zu evaluieren

Material und Methodik:

Eine Gruppe von 610 transthorakal biopsierten Patienten vor wurde mit einer Gruppe von 1258 Patienten nach Ergreifung von Maßnahmen zur Verhinderung einer SAE bei einer TTB verglichen. Die Läsionen wurden unter dem Niveau des linken Vorhofes gelagert, indem die Patienten zur Seite der Läsion gedreht wurden.

Ergebnisse:

Die Rate der SAE konnte von 3.8% auf 0.16% gesenkt werden (odds ratio 24.61; – 91.3%; p < 0.0001). Die Pneumothoraxrate sank (15.4% to 6.1%; OR 2.833 – 19,15%, p < 0.0001). Die TTB wurden nach den Maßnahmen häufiger in Rückenlage vorgenommen. Die Herde lagen tiefer unter dem linken Vorhof, und näher der Liegefläche (p < 0.0001 each). Logistische Regressionsanalysen identifizierten Nadeltiefe in der Läsion, Bauchlage, Höhe über dem linken Vorhof, Nadelführung durch belüftete Lunge, und Allgemeinnarkose als unabhängige Risikofaktoren der SAE (p < 0.05). Propensity score gewichtete Analysen identifizierten die Anzahl der Biopsien als zusätzlichen Risikofaktor (p = 0.003)

Schlussfolgerungen:

Zur Verhinderung der SAE sollten Patienten bei der TTB so gedreht werden, dass die Läsion unter dem Niveau des linken Vorhofes liegt. Needle path through ventilated lung, and intubation anesthesia sollten wenn möglich vermieden werden