Interventionelle Rekanalisation thrombotisch verschlossener Dialyseshunts – Ist die Intervention auch nach wiederholtem Shuntverschluss sinnvoll?

Zielsetzung:

Evaluation der technischen Erfolgsrate, der Offenheitsrate und der Komplikationsrate einer (pharmako)mechanischen Rekanalisation thrombotisch verschlossener Dialyseshunts in Bezug auf die Anzahl der Shuntthrombosen.

Material und Methodik:

Retrospektive Analyse von 84 konsekutiven Patienten mit 152 akuten Shuntthrombosen im Zeitraum 2009 – 2014 mit einem durchschnittlichen follow-up Zeitraum von 29.8 Monaten. Nach fakultativer lokaler Lysetheraphie mit rTPA erfolgte die Rekanalisation des Dialyseshunts mittels mechanisches Thrombusaspiration, -fragmentation und Ballonangioplastie von Shuntstenosen.

Ergebnisse:

Es wurden 90 erst-, 34 zweit-, 14 dritt-, 4 viert-, 3 fünft- und 2 sechstmalige Rekanalisationen durchgeführt. Die Erfolgsrate der Rekanalisation lag bei 89.5%, die Majorkomplikationsrate bei 3.4%. Eine zusätzliche chirurgische Revision erfolgte in 10.5% der Fälle. Die primäre Offenheitsrate nach 1, 3, 6, 12, 18 and 24 Monaten betrug 89.2%, 54.9%, 25.0%, 16.4%, 10.0% und 7.0%, die sekundäre Offenheitsrate 82.9%, 74.2%, 68.1%, 53.9%, 43.0% and 32.5%. Im Vergleich zur erstmaligen Rekanalisation sinkt die primäre Offenheitsrate nach mehrfacher Rekanalisation signifikant (8.5 ± 1.95 Mo vs. 2.8 ± 1.95 Mo, p < 0.02). Die Anzahl an Rekanalisationen hat jedoch keinen Einfluss auf die sekundäre Offenheitsrate (p = 0.41).

Schlussfolgerungen:

Die (pharmako)mechanischen Rekanalisation akuter Shuntthrombosen ist sicher und hat eine hohe primäre Erfolgsrate. Die primäre Offenheitsrate sinkt zwar nach wiederholten interventionellen Rekanalisationen, der Shunt kann jedoch auch nach mehrfachen Verschlüssen für die Dialyse erhalten werden.