Rofo 2016; 188 - WISS201_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581475

Transarterielle Embolisation der akuten, iatrogenen Blutungen

M Pech 1, M Powerski 1, M Seidensticker 1, K Mohnike 1, F Fischbach 1, P Meyer-Wilmes 1, U von Falkenhausen 1, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg

Zielsetzung:

Analyse der prädiktiven Faktoren für den technischen und klinischen Erfolg der transarteriellen Embolisation bei akuten iatrogenen Blutungen.

Material und Methodik:

In dem Zeitraum vom 04/2006 bis 05/2013 wurden 1437 arterielle Embolisationen in der Klinik für Radiologie durchgeführt. Die Selektion der akuten arteriellen Blutungen ergab 384 Interventionen, von den 191 einen iatrogenen Grund aufwiesen. Die Untersuchung möglicher den technischen und klinischen Erfolg beeinflussenden Faktoren erfolgte mit binärer logistischer Regression die zur multivariaten Analyse genutzt wurde. Das klinische Versagen der Embolisation definierte das Auftreten einer erneuten Blutung im Beobachtungszeitraum von 30 Tagen nach Intervention.

Ergebnisse:

18,3% der iatrogenen Blutungen waren medikamentös bedingt, 64,4% der Blutungen traten postoperativ auf, die restlichen Fälle entfielen auf invasive Diagnostik, wie Biopsien und ERCP. Der technische Erfolg der transarteriellen Embolisation betrug 96,3%. Der klinische Erfolg in der gesamten Gruppe nur 59,8%. Insbesondere die medikamentös bedingten Blutungen senkten die klinische Erfolgsquote. Die 30-Tage-Mortalität betrug 18,3%, wobei direkt in Folge der Blutung 3,1% der Patienten verstorben ist. In der univariaten Analyse wurden der Hb-Wert, Anzahl der EKs, Schockzustand, IST-Aufenthalt vor der DSA und Anzahl der embolisierten Gefäße als statistisch signifikant identifiziert nach der logistischen Regression in der multivariaten Analyse verbleib als einziger signifikanter Faktor für den klinischen Erfolg die Zahl der zu embolisierenden Gefäße.

Schlussfolgerungen:

Die Embolisation der akuten iatrogenen Blutungen weist eine hohe technische aber eine deutlich kleinere klinische Erfolgsquote auf. Als negativ prädktiver Wert konnte nur die Anzahl der betroffenen Gefäße identifiziert werden.