Rofo 2016; 188 - WISS314_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581412

Einschätzung des Schweregrads der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) mittels Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT) im Vergleich zur C-Arm CT (CACT)

J Hinrichs 1, T Werncke 1, T Kaireit 1, M Hoeper 2, K Olsson 2, F Wacker 1, C von Falck 1, I Schatka 3, B Meyer 1
  • 1MHH, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2MHH, Klinik für Pneumologie, Hannover
  • 3Charité, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin

Zielsetzung:

Beurteilung des Schweregrads der CTEPH aufgrundlage der SPECT im Vergleich zur kontrast-verstärkten CACT unter Berücksichtigung der Therapieentscheidung.

Material und Methodik:

28 Patienten (23 M, 5F, 62 ± 18J) mit CTEPH wurden mittels SPECT und CACT untersucht. SPECT und CACT wurden von zwei unabhängigen Untersuchern beurteilt. Beide Untersuchungsmodalitäten wurden nach CTEPH-typischen Befunden ausgewertet, die Lokalisation der Befunde wurde bestimmt (segmental, sub-segmental) und mittels 3-Punktskala bewertet (CTEPH severity score (CSS)). Die Übereinstimmung der Modalitäten wurde berechnet (Cohen's Kappa). Die Summe des CSS wurde für jede Bildgebungsmodalität berechnet und mit der Therapieentscheidung des CTEPH-Boards (Grundlage: SPECT, selektive DSA und CACT) verglichen um den Einfluss der jeweiligen Methode auf die Therapie zu evaluieren.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 504 Pulmonalarteriensegmente in beiden Modalitäten untersucht. Die SPECT hat in 182/504 (36%) Pulmonalarterien sub-segmentale und in 56/504 (11%) segmentale Perfusionsausfälle gezeigt. Die CACT hat in 329/504 (65%) Pulmonalarterien sub-segmentale und in 44/504 (9%) segmentale Befunden nachgewiesen. Die Übereinstimmung der Modalitäten hinsichtlich pathologischer Befunde war mäßig (ĸ= 0.38). Die SPECT hat CTEPH-typische Befunde mit einem Median CSS von 10 [7.75/13.5; 25/75 Quartile] nachgewiesen, die CACT im Vergleich dazu mit einem Median CSS von 15 [13.75/17; 25/75 Quartile]. Die Spannweite der Befunde in der SPECT bei Patienten mit der Entscheidung zur chirurgischen Therapie (13/28; 46%) war mit 4 – 20 im Vergleich zur CACT mit 12 – 22 deutlich weiter (p = 0.008). Im Vergleich zur CACT zeigt die SPECT eine breitere Streuung der Befunde unter Berücksichtigung der therapeutischen Entscheidung.

Schlussfolgerungen:

Im Vergleich zur CACT unterschätzt die SPECT das Ausmaß und die Komplexität der vaskulären Befunde bei Patienten mit CTEPH.