Rofo 2016; 188 - WISS101_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581363

Kardiosubtraktion – bereit für die klinische Routine?

D Veit 1, T Schneider 1, S Waldeck 1, K Nestler 1
  • 1Bwzk Koblenz, Radiologie, Koblenz

Zielsetzung:

Kann die Koronarsubtraktion in der klinischen Routine die Häufigkeit von Herzkatheteruntersuchungen gegenüber der CTA senken? Kann die Koronarsubtraktion strahlenneutral durchgeführt werden.

Material und Methodik:

Anhand 320 Zeilen CT's wurden seit Januar 2015 Koronarsubtraktions Untersuchungen durchgeführt. Einschlusskriterien hierfür waren ein Patientenalter ≥ 55 oder bekannter Z.n. Koronarstenting. Der nativen Datensatz des Kalziumscorings wurde hierfür von dem anschließend prospektiv gegatetem CTA Datensatz des Herzens subtrahiert. Hierzu mussten die KV und mAs des nativen und des CTA-Scans angepasst werden. Die CTA erfolgte mit einer Kontrastmittelmenge von 40 ml Xenetix 350 und einer Flussrate von 5 ml/s. Anhand einer retrospektiven Analyse der ersten 105 Koronarsubtraktions-CTA Untersuchungen wurden diese in 2 Gruppen aufgeteilt – Gruppe A mit dem nativem Kalziumscoring und der CTA, Gruppe B mit dem nativem Kalziumscoring, der CTA und der Koronarsubtraktion. Anschließend wurden die Datensätze pro Gruppe von jeweils 2 in der kardialen Befundung erfahrenen Radiologen (mindestens Q1 Level) befundet. Sofern vorhanden erfolgte anschließend eine Korrelation mit den Herzkatheter Befunden.

Ergebnisse:

Die Auswertung der Koronarsubtraktion und der Vergleich mit der Kontrollgruppe zeigte bei Patienten mit mittlerem Kalkscore, bei gleich bleibender Sensitivität, eine Steigerung der Spezifität bezüglich des Vorliegens einer relevanten KHK. Zudem zeigte sich in der Subgruppe der Patienten mit Z.n. Koronarstenting eine deutlich messbare Steigerung der Spezifität mit resultierend geringer Rate an empfohlenen Koronarangiopgrafien. Gegenüber der Standard CTA mit Kalziumscoring lässt sich die Untersuchung expositionsneutral, bei niedriger Dosis durchführen.

Schlussfolgerungen:

In den Subgruppen mit mittlerem Aggatston Score sowie bei Patienten mit bereits implantierten Koronarstents stellt die Koronarsubtraktion einen relevant diagnostischen Mehrwert gegenüber der alleinigen CTA mit Kalziumscoring dar.