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DOI: 10.1055/s-0036-1581318
Wertigkeit der oralen Negativkontrastmittelgabe im Rahmen der CT-Staging-Untersuchungen bei Patienten mit Neoplasien
Zielsetzung:
Vergleich der mit oralen Negativkontrasmitteln erzielten Qualität von CT-Staging-Untersuchungen hinsichtlich der erreichten Darmdistension.
Material und Methodik:
180 Patienten erhielten prospektiv im Rahmen einer CT-Staging-Untersuchung 45 Minuten vor Untersuchungsbeginn entweder 1 l Mannitollösung (n = 88; 32f, 56 m; median 67 Jahre) oder Wasser (n = 92; 37f, 55 m; median 63 Jahre). Zur quantitativen Beurteilung wurde die Distension von sechs Dünndarmabschnitten von zwei Radiologen im consensus gemessen: pars descendens und pars horizontalis Duodenum, proximales und distales Jejunum, proximales und distales Ileum. Zwei verblindete Radiologen beurteilten jedes Segment hinsichtlich der erreichten diagnostischen Qualität (2-Punkte-Skala) und den Grad der Distension (3-Punkte-Skale). Die quantitativen und qualitativen Parameter wurden mittels t-test respektive Mann-Whitney-test verglichen. Die Interobserver-Variabilität wurde mittels Cohen's Kappa bestimmt.
Ergebnisse:
Mit einem mittleren Durchmesser von 18,4 (17,5 – 19,2)mm in der Mannitol-Gruppe und 19,0 (18,1 – 19,9)mm in der Wasser-Gruppe ergab sich in der quantitativen Auswertung mit Ausnahme der pars horizontalis duodeni (p = 0,02) kein signifikanter Unterschied. In der qualitativen Beurteilung wurden nach Mannitol- 34%, und 46% (Leser 1 und 2), nach Wassergabe 42% und 39% der intestinalen Segmente als diagnostisch bewertet. Der Grad der intestinalen Distension wurde von beiden Lesern, mit Ausnahme des distalen Jejunums (Leser 1 und 2; p < 0,001) und proximalen und distalen Ileums (Leser 1; p < 0,05) als gleichwertig angesehen (p > 0,05).
Schlussfolgerungen:
Die Unterlegenheit von Wasser als Negativkontrastmittel anstelle von Mannitollösungen konnte weder quantitativ noch qualitativ gezeigt werden. Bei anzunehmender gleicher diagnostischer Sicherheit bei der radiologischen Befundung sollte im Hinblick auf das Nebenswirkungsprofil und der damit verbundenen Akzeptanz bei Patienten sowie der Wirtschaftlichkeit die Gabe von Wasser bei Routineuntersuchungen in Erwägung gezogen werden.