Rofo 2016; 188 - WISS106_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581235

Terminologie und automatisiertes Klassifikationssystem für radiologische Untersuchungsarten – Umsetzung im Rahmen des Dosis- und Qualitätsmanagementsystems IVEU

M Walz 1, T Bender 2, B Madsack 3, M Kolodziej 4, M Fiebich 4, J Hermen 5, K Sohrabi 6
  • 1TÜV SÜD Life Service GmbH, Ärztliche Stelle für Qualitätssicherung in der Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie Hessen, Frankfurt
  • 2Technische Hochschule Mittelhessen, Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Gießen
  • 3TÜV SÜD Life Service GmbH, Ärztliche Stelle Hessen, Frankfurt
  • 4Technische Hochschule Mittelhessen, Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Gießen
  • 5Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST), Esch/Alzette
  • 6Technische Hochschule Mittelhessen, Fachbereich Gesundheit, Gießen

Zielsetzung:

Die Klassifikation radiologischer Untersuchungsarten stellt bei der Erfassung und Auswertung von DICOM Metadaten eine große Herausforderung dar, da Strahlenanwender und Hersteller viele unterschiedliche Bezeichnungen verwenden. Im IVEU – Projekt (IT-gestütztes Verfahren zur Erfassung von Untersuchungsparametern), unterstützt von BMUB/BfS, sollte ein automatisiertes Klassifikationsmodul in Verbindung mit einem Untersuchungsartenkatalog erstellt werden.

Material und Methodik:

Als wesentliche Grundlagen für die Erstellung von Katalogen zu Untersuchungsarten (inkl. Thesaurus mit Synonymen) sowie Geräte- und Untersuchungstechniken dienten DICOM/SNOMED, Radlex/Playbook, DRW-Listen, eine Pilotstudie zu DICOM Header–Inhalten und Literatur. Innerhalb des DICOM Headers wurden die Felder identifiziert, in denen relevanten Informationen zu finden sind. Ein mehrstufiges regelbasiertes System zur automatisierten Klassifikation und Übergabe der Ergebnisse an die IVEU-Datenbank (inkl. Validitätseinschätzung) wurde mit JAVA entwickelt.

Ergebnisse:

Primär werden zuordnungsrelevante Informationen in folgenden Feldern gefunden: StudyDescription, SeriesDescription, ProtocolName, BodyPartExamined. Für die Auswertung werden wortbezogen insb. die Häufigkeit der gefundenen Oberbegriffe, die Unterteilung in verschiedene Körperregionen sowie die Spezifität der Angaben (innerhalb einer definierten Hierarchie) herangezogen. Für CT, Projektionsradiografie und Mammografie erfolgt bei der Ärztlichen Stelle bereitgestellten Untersuchungen in weit über 90% eine korrekte Einordnung.

Schlussfolgerungen:

Das regelbasierte Klassifikationsmodul ermöglicht automatisierte Zuordnungen zu Untersuchungsarten und -technik. Mit einem Klick liegen nach Bildübermittlung per DICOM für beliebige Institutionen Auswertungen zu Informationen aus DICOM Header, SR oder Reports vor. IVEU und Klassifikationsmodul stehen kostenfrei zur Verfügung. Für Terminologie- und Klassifikationsfragen, auch bei der strukturierten Befundung, wurde in der AGIT ein AK eingerichtet.