Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P235
DOI: 10.1055/s-0036-1580982

Die Auswirkung postprandialer Hyperglykämien auf Gesundheitsressourcen bei Menschen mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes in den USA, Großbritannien und Deutschland

A Liebl 1, M Brod 2, AE Nikolajsen 3, KM Pfeiffer 2
  • 1Fachklinik Bad Heilbrunn, Bad Heilbrunn, Germany
  • 2The Brod Group, Mill Valley, United States
  • 3Novo Nordisk A/S, Søborg, Denmark

Postprandiale Hyperglykämien (PPH) bei Menschen mit Diabetes sind eine wichtige klinische Herausforderung für das Diabetesmanagement. In dieser Studie wurden die Auswirkungen von PPH auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen in Deutschland, Großbritannien (GB) und den USA bei Menschen mit Diabetes durch eine webbasierte Befragung von 906 Erwachsenen mit T1D oder T2D, die Bolusinsulin spritzen, untersucht. Eine unzureichende postprandiale Glucoseeinstellung war weit verbreitet: 66% der Befragten berichteten Schwierigkeiten, nach dem Essen stabile Blutzuckerwerte (BZ) zu halten, und 30% hatten in der letzten Woche drei oder mehr PPH-Episoden nach dem Essen. Die Befragten mit PPH berichteten, dass sie an den Tagen, an denen sie Symptome einer PPH hatten, ihren BZ 1,9-mal öfter als an einem Durchschnittstag bestimmten. Außerdem berichteten die Befragten, die in der letzten Woche PPH-Episoden erlebt hatten, über 2,7 Telefonate/Emails mit ihrem Arzt im vorangegangenen Jahr wegen ihres Diabetes und durchschnittlich 5,5 Arztbesuche wegen ihres Diabetes im selben Zeitraum. Bei denjenigen, die in der letzten Woche keine PPH-Episoden erlebt hatten, lagen die Häufigkeiten dagegen bei 1,4 Telefonaten/Emails bzw. 4,4 Arztbesuchen (p< 0,001). 72% der Befragten, die PPH-Episoden in der letzten Woche hatten, wiesen mindestens eine Diabetes-bedingte Folgeerkrankung auf, gegenüber 55% bei den Befragten ohne PPH in der letzten Woche (p< 0,001). Die Ergebnisse zeigen, dass PPH-Episoden bei Menschen mit Diabetes weit verbreitet sind und zu einer signifikant höheren Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen führen, was potenziell die Kosten des Diabetesmanagements erhöhen kann.