Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P209
DOI: 10.1055/s-0036-1580956

Prädiktive und erklärende Faktoren für eine Veränderung des Körpergewichts nach Beginn einer Behandlung mit Insulinanaloga

M Grundner 1, M Khamesh 2, J Haddad 3, A Jain 4, P Home 5
  • 1Diabetologische Schwerpunktpraxis, Hainburg, Germany
  • 2Iran University of Medical Sciences, Theran, Iran, Islamic Republic of
  • 3Prince Hamazah Hospital, Amman, Jordan
  • 4Novo Nordisk, Zürich, Switzerland
  • 5Newcastle University, Newcastle upon Tyne, United Kingdom

Ziele: Ermittlung potenzieller prädiktiver Faktoren für eine Gewichtsveränderung unter Insulin (Baseline) und erklärender Faktoren (Post-Baseline), um Faktoren, die mit einer Gewichtszunahme assoziiert sind, zu verstehen.

Methodik: In der nicht interventionellen A1chieve-Studie wurden 66.726 Menschen mit T2D, die eine Behandlung mit einem Insulinanalogon begannen oder darauf umgestellt wurden, 24 Wochen lang beobachtet. In dieser Studie wurden prädiktive und erklärende Faktoren mit Einfluss auf die Gewichtsveränderung separat für insulinnaive und insulinvorbehandelte Patienten mittels Multivarianzanalyse untersucht.

Ergebnisse: Faktoren mit Bedeutung in der univariaten Analyse (p < 0,001; insgesamt 48/39 [insulinnaiv/vorbehandelt]) wurden in eine schrittweise Multivarianzanalyse aufgenommen; von denjenigen mit r2-Werten ≥0,01 (vordefiniert) wurde angenommen, dass sie einen nennenswerten Anteil der interindividuellen Varianz erklären. In beiden Gruppen (insulinnaiv/vorbehandelt) umfassten diese Faktoren Herkunftsregion (r2 0,055/0,041) sowie Ausgangskörpergewicht (r2 0,102/0,073). Andere Faktoren wie initiales Insulinregime waren statisch signifikant, aber mit niedriger Power. In der erklärenden Analyse blieben ebenfalls nur Herkunftsregion (r2 0,083/0,055) sowie Ausgangskörpergewicht (r2 0,103/0,079) mit r2-Werten ≥0,01 in beiden Gruppen übrig, Dosis am Studienende nur in der insulinnaiven Gruppe mit einer grenzwertigen Power (r2= 0,011). Unterschiede zwischen den Insulinen erklären die Varianzen der Veränderung nur zu einem sehr geringen Teil, obwohl die vorhergesagte mittlere Veränderung bei der Multivarianzanalyse im Einklang mit den deskriptiven Ergebnissen zugunsten von Insulin detemir stand.

Schlussfolgerungen: Körpergewichtsveränderungen sind bei der Therapie mit Insulinanaloga in der Routineversorgung sehr gering; Menschen mit höherem Ausgangsgewicht nehmen tendenziell am wenigsten zu. Die meisten anderen Faktoren sind schlechte Prädiktoren von individuellen Gewichtsveränderungen.