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DOI: 10.1055/s-0036-1580925
Unterschiedliche Faktoren der Insulinresistenz während und nach der Schwangerschaft
Fragestellung: Schwangerschaft ist mit weitreichenden hormonellen und metabolischen Veränderungen, wie z.B. der Entwicklung einer Insulinresistenz, verbunden. In der vorliegenden Arbeit haben wir untersucht, welche metabolischen Faktoren die Insulinresistenz während und ein Jahr nach der Schwangerschaft beeinflussen und ob sich der Einfluss der einzelnen Faktoren zwischen Schwangerschaft und ein Jahr postpartal unterscheidet.
Methodik: Im Rahmen der Deutschen Studie Gestationsdiabetes (PREG) wurden Frauen jeweils in der 26,6 ± 1,8 Schwangerschaftswoche sowie ein Jahr postpartum umfangreich metabolisch charakterisiert. Zur Bestimmung der Insulinsensitvität (ISI-Matsuda) wurde bei beiden Untersuchungen ein 5-Punkt-OGTT durchgeführt. Außerdem wurden weitere Hormone und Substrate, die als Modulatoren der Insulinsensitivität bekannt sind, gemessen. Der Frage, ob die Schwangerschaft die Assoziation von Einflussfaktoren der Insulinresistenz verändert, wurde in linearen gemischten Modellen, adjustiert auf Alter und BMI, getestet.
Ergebnisse: Es wurden 43 Frauen jeweils zweimal untersucht, dabei lag bei 14 Probandinnen ein GDM vor. Die Insulinsensitivität war signifikant assoziiert (alle p < 0.05) mit BMI, Adiponektin, SHBG und Triglyzeriden unabhängig davon, ob die Frauen schwanger waren oder nicht. Prolaktin war hingegen nur während der Schwangerschaft mit Insulinresistenz assoziiert (pInteraktion= 0.0077). Als weiteres Schwangerschaftshormon war β-HCG nicht mit der Insulinsensitivität assoziiert.
Schlussfolgerungen: Während und nach der Schwangerschaft ist die Insulinresistenz gleichermaßen durch BMI und weitere bekannte hormonelle Faktoren assoziiert. Prolaktin hingegen zeigt einen unterschiedlichen Einfluss auf die Insulinresistenz abhängig davon, ob die Frau schwanger ist oder nicht. Somit könnte Prolaktin ein schwangerschaftsspezifischer Einflussfaktor auf die Insulinresistenz sein.