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DOI: 10.1055/s-0036-1580883
Prädiktive und erklärende Faktoren für eine Veränderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) nach Beginn einer Behandlung mit Insulinanaloga
Fragestellung: Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung durch Analyse von Faktoren, die sich bei Beginn oder Umstellung auf eine Therapie mit Insulinanaloga für Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) auf die HRQoL auswirken.
Methoden: Post-hoc-Datenauswertung der 24-wöchigen nicht-interventionellen A1chieve-Studie mit 66.726 Menschen mit T2DM, die eine Behandlung mit Insulinanaloga allein oder in Kombination, begannen. Die Veränderung der HRQoL (EQ-5D visuelle Analogskala) war die abhängige Variable für 67 potenzielle prädiktive und erklärende Faktoren in der univariaten Analyse; Faktoren mit hoher Signifikanz (p< 0,001) wurden in die schrittweisen Multivarianzanalysen aufgenommen (Power vordefiniert für ein r2- ≥0,01). Die Auswertungen wurden separat für insulinnaive und insulinvorbehandelte Gruppen durchgeführt.
Ergebnisse: Bei den univariaten Analysen waren signifikante Faktoren mit r2≥0,010 in beiden Gruppen: Herkunftsregion; Baseline-HRQoL; Blutzuckereinstellung zu Studienende (HbA1c, postprandiale Glucose [PPG], Nüchternglucose [NPG]); Veränderung der PPG. Spezifisch für die insulinnaive Gruppe war außerdem: Zahl oraler Wirkstoffe (vor der Studie, Baseline); Kreatinin (Baseline, Woche 24); Veränderung des systolischen Blutdrucks; für die insulinvorbehandelte Gruppe: Veränderungen von HbA1c und FPG. Bei der multivariaten prädiktiven Analyse ergaben nur Region und Baseline-HRQoL in beiden Gruppen ein r2≥0,010. Bei Hinzunahme der erklärenden Faktoren erklärte der HbA1c am Studienende 2,3% der Variation der HRQoL-Veränderung (nur in der mit Insulin vorbehandelten Gruppe); Region und Baseline-HRQoL machten 7 – 9% bzw. 41 – 51% der Variation in beiden Gruppen aus (p< 0,001).
Schlussfolgerungen: Der Beginn oder die Umstellung auf ein neues Behandlungsschema mit Insulinanaloga in der Routinepraxis wirkte sich positiv auf die HRQoL aus, insbesondere bei Menschen mit einem niedrigen Baseline-Score, unabhängig vom gewählten Analogon.