Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P129
DOI: 10.1055/s-0036-1580876

Insulin:Kohlenhydrat-Quotient und renale Glukoseausscheidung über 24 Stunden zur Bestimmung von Insulindosisanpassungen bei mit Dapagliflozin behandelten Patienten mit Typ-1-Diabetes

L Hansen 1, C Sonesson 2, F Thoren 2, A Ptaszynska 1, N Iqbal 3, J Xu 3, E Johnsson 2, M Scheerer 4
  • 1Bristol-Myers Squibb, Princeton, United States
  • 2Astrazeneca, Gothenburg, Sweden
  • 3AstraZeneca, Gaithersburg, United States
  • 4AstraZeneca, Wedel, Germany

Fragestellung: Es wurde angenommen, dass 1) individuelle Insulin:Kohlenhydrat-Quotienten (I/KE), adjustiert mit Daten zur 24-h renalen Glukoseexkretion (UGE), genutzt werden können, um einen Insulindosiseffekt äquivalent zur ausgeschiedenen Glukosemenge nach 7-tägiger Behandlung mit dem SGLT-2-Inhibitor Dapagliflozin (DAPA) bei Patienten mit Typ-1-Diabetes (T1D) zu bestimmen; 2) dass das UGE:Insulindosisäquivalent hilfreich für die Insulindosisanpassung während der Behandlung mit DAPA sein kann.

Methodik: Daten zur täglichen Insulingesamtdosis (TGD) am 7. Behandlungstag, UGE sowie Nüchternserum-3-Hydroxybutansäure (BOHB) lieferte eine 14-tägigen Studie* mit DAPA (1, 2,5, 5 und 10 mg/Tag; n = 13 – 15/Behandlungsarm) als Add-on-Therapie zu Insulin bei Patienten mit T1D. Der Insulinprädiktionsfaktor 450 = TGD*I/KE (für Erwachsene mit kurzwirksamem Insulin) wurde angewandt, um die I/KE abzuleiten. Das UGE:Insulindosisäquivalent wurde als UGE:I/KE berechnet und als Anteil der TGD dargestellt.

Ergebnisse: An Tag 7 betrugen die mittleren beobachteten Reduktionen der TGD 16%, 11%, 19% bzw. 17% für die 1, 2,5, 5 bzw. 10 mg/Tag DAPA-Behandlungsgruppen. Die Übereinstimmung mit den berechneten mittleren UGE:Insulindosisäquivalenten, welche in den Behandlungsgruppen 11%, 13%, 18% bzw. 22% betrugen, war gut. An Tag 7 korrelierte der BOHB-Wert gruppenübergreifend leicht mit der beobachteten Reduktion (R = 0,19). Bei Patienten mit einer TGD-Reduktion von ≤20% (n = 41) betrug der BOHB-Maximalwert 1,00 mmol/l und bei Patienten mit einer Reduktion von > 20% (n = 26) 2,15 mmol/l.

Schlussfolgerung: Die Insulindosisreduktion bei T1D zu/nach Beginn der Behandlung mit DAPA sollte 20% wahrscheinlich nicht überschreiten. Eine weitere Reduktion könnte den glykämischen Nutzen der UGE schmälern, zu einem Anstieg der BOHB führen und möglicherweise das Risiko einer Ketoazidose erhöhen.

*NCT01498185