Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P103
DOI: 10.1055/s-0036-1580850

Trends im Ernährungsverhalten großstädtischer Erstklässler in einem Zeitraum von 5 Jahren

GM Haas 1, E Liepold 1, T Bertsch 2 P Schwandt 3, 4, PEP Family Heart Study
  • 1Arteriosklerose-Präventions-Institut, PEP, München, Germany
  • 2Klinikum Nürnberg, Institut für Klinische Chemie, Laboratoriumsmedizin und Transfusionsmedizin – Zentrallaboratorium., Paracelsus Mediz. Universität Nürnberg, Nürnberg, Germany
  • 3Arteriosklerose-Präventions-Institut München-Nürnberg, Leitung, München, Germany
  • 4LMU München, München, Germany

Ziel: Informationen zum Ernährungsverhalten in Deutschland sind widersprüchlich. Wir untersuchten daher Ernährungsprotokolle aus 5 Jahren für Kinder im Einschulungsalter.

Methodik: An Hand von über von Müttern 7 Tage geführter (abgewogener) Ernährungsprotokolle in insgesamt 442 PEP-Familien berechneten wir PRODI-gestützt die Hauptnährstoffgruppen bei 229 Buben und 213 Mädchen im Alter von 6,4 ± 0,5 Jahren bei Eintritt in das PEP-Projekt. Zur gleichen Zeit wurden durch geschultes Personal auch alle anthropometrischen Messungen bei den Probanden durchgeführt.

Ergebnisse: Mehr als von der DGE empfohlen aßen ca. bei den Buben 50% (Mädchen 40%). Damit verdoppelte sich die Wahrscheinlichkeit eines Taillenumfangs oberhalb der 95. Perzentile. Normalgewichtig waren im Schnitt 85%, übergewichtig 10% und adipös 5% der Kinder. Von 1999 bis 2003 blieb die tägliche Energiezufuhrfast gleich (1,3%), bei Buben stieg sie um 3,9% von 1570 auf 1631 kcal an, bei übergewichtigen Buben sogar um 6%. Die Gesamtkalorienmenge bei Mädchen war durchgängig um 6,25% geringer als bei Buben. Der Fettanteil an der Gesamtzufuhr fiel von 36% im Jahr 1999 auf 34%, (allerdings blieb der Quotient aus gesättigten und mehrfach ungesättigten Fetten unverändert). Der Eiweißanteil blieb ebenfalls gleich bei 13%. Nahrungscholesterin fiel von 229 mg/Tag auf 219 mg (-4,4%). Bei den Vitaminen beobachteten wir insgesamt einen Anstieg: Vitamin C (6%), Vitamin A (2,5%), Vitamin B12 (2%). Während der Anteil der Kohlehydrate nur um 1% von 52% auf 53% angestiegen war, waren es fast 6% bei den verschiedenen Saccharid- bzw. Saccharosefraktionen.

Zusammenfassung: Wir beobachteten über 5 Jahre eine unveränderte Kalorienmenge mit Fettkonsumreduktion bei gleichzeitiger Steigerung von Vitaminzufuhr, aber auch zuckerhaltiger Lebensmittel.