Gesundheitswesen 2016; 78 - P72
DOI: 10.1055/s-0036-1578969

Kariesvorkommen bei Frankfurter Grundschülern unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren

S Bausback-Schomakers 1, K Kuhn 2, K Hanschmann 3
  • 1Gesundheitsamt, Zahnmedizin, Frankfurt am Main
  • 2Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Zahnmedizin, Frankfurt am Main
  • 3Paul-Ehrlich-Institut, Fachgebiet Biostatik, Langen

Bei Schülern eines Jahrgangs wurde die Kariesprävalenz unter verschiedenen Einflussfaktoren im Rahmen einer Längsschnittstudie (2010 bis 2013) zur Gewichtsentwicklung im frühen Grundschulalter untersucht. Die erste Datenerhebung erfolgte bei der Schuleingangsuntersuchung 2010/11. Hier wurden die Eltern anhand eines Fragebogens nach Maßnahmen zur Erhaltung der Zahngesundheit, zu den Ernährungsgewohnheiten, zum Bewegungsverhalten sowie zu dem Medienkonsum ihrer Kinder befragt. Größe und Gewicht wurden routinemäßig bestimmt. Der zweite Teil der Studie, zwei Jahre später, bestand aus der Erfassung des Zahnstatus und einer erneuten Messung von Körpergröße und Gewicht. Der Zahnstatus von 3858 Grundschulkindern konnte mit den Angaben der Eltern aus den Fragebögen korreliert werden. Es fand sich eine erhöhte Kariesprävalenz bei übergewichtigen/adipösen Kindern; weitere kritische Parameter waren das Trinkverhalten, der Zahnpflegebeginn und die ethnische Herkunft. Die Ergebnisse dieser großen Untersuchungskohorte bestätigen die Ergebnisse von früheren Studien mit kleineren Fallzahlen. Das elterliche Problembewusstsein hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Ernährung, Trinkverhalten und Zahnpflegebeginn und deren Auswirkung auf die Zahngesundheit muss in verständlicher Weise geweckt werden. Niedrigschwellige Zugänge zu entsprechenden Beratungsangeboten müssen noch weiter ausgebaut, Präventionsprogramme mit einer gezielten frühzeitigen Aufklärung etabliert werden.