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DOI: 10.1055/s-0036-1578896
Hotel Plus und Hotel Plus Mobil – Ein Unterbringungsangebot für wohnungslose Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen. Ein Praxisbericht aus Köln
Die aktuellen Schlagwörter – Inklusion und Teilhabe – suggerieren, dass die UN – BRK auch in der Sozialpsychiatrie angekommen ist. In unserem Projekt Hotel Plus und Hotel Plus Mobil haben wir es aber mit Menschen zu tun, für die nicht nur Inklusion, sondern auch Teilhabe Fremdwörter sind, die in ihrer Lebensrealität nicht vorkommen. Es geht um Menschen, die (meistens) aufgrund ihrer unbehandelten seelischen Erkrankung alles verloren haben: Arbeit, Beziehungen, Kontakte und ihre Wohnung. Sie zählen zu dem wieder stetig anwachsenden Heer den Wohnungslosen. Aber neben ihren erheblichen sozialen Schwierigkeiten leiden sie (und/oder ihre Umwelt) an schweren psychischen Störungen. Sie gehören zu der Gruppe von Menschen, von denen bereits in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts festgestellt wurde, dass sich im Bereich der Wohnungslosenhilfe die am schwersten erkrankten Menschen aufhalten. Welche Antworten hat hier die Sozialpsychiatrie? Diese Menschen stellen keine Anträge, nehmen nicht an Hilfeplankonferenzen teil, erarbeiten keine smarten Ziele, gehen nicht zum Facharzt, fordern keine Psychotherapie und wollen überhaupt keine Hilfen. Sie gehen verloren. Nicht im Hotel Plus, denn für sie ist es gedacht.