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DOI: 10.1055/s-0036-1572286
Inzidenz und Bedeutung pulmonaler Rundherde unter TAVI-Patienten
Einleitung: Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist ein therapeutisches Verfahren für Patienten mit schwergradiger Aortenklappenstenose, die sich nicht für einen operativen Eingriff qualifizieren. Aufgrund des hohen Lebensalters und aufgrund der oftmals vorliegenden bzw. zurückliegenden Rauchexposition finden sich pulmonale Rundherde häufig im TAVI Patientenkollektiv.
Material und Methoden: Die Evaluations-CT's von 487 Patienten (medianes Altere 82 Jahre, 58% weiblich) wurden retrospektiv im Hinblick auf die Inzidenz pulmonaler Rundherde, thorakaler Malignome sowie einer Lymphadenopathie untersucht.
Ergebnisse: Einzelne oder mehrere pulmonale Rundherde wurden bei 192 Patienten gefunden (< 5 mm: n = 108 [21%] ≥5 mm: n = 63 [12%], ≥10 mm: n = 21 [4%]). Darüber hinaus wiesen 50 Patienten (26%) mit pulmonalen Rundherden eine zusätzliche mediastinale und/oder hiläre Lymphadenopathie auf. Von den Patienten mit einem Herd > 5 mm erfolgte bei 12 Patienten (19%) ein Verlaufs-CT. Die weitere diagnostische Abklärung ergab in 60 Fällen malignomsuspekte Befunde und in drei Fällen (5%) wurden Lungenkarzinome diagnostiziert. Nach einer medianen Beobachtungszeit von 17 Monaten fand sich kein weiterer Fall von Lungenkarzinomen mehr. Erste Auswertungen legen nahe, dass es für das Gesamtüberleben beider Gruppen keinen relevanten Unterschied gibt (PN+ vs. PN-: p > 0,05). Vor diesem Hintergrund könnte eine aggressive diagnostische Abklärung inzidenteller pulmonaler Rundherde während der TAVI-Evaluation nicht indiziert sein.