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DOI: 10.1055/s-0036-1572209
Asthma-Anfall mit Stridor und Hämoptysen: Diagnose eines Hodgkin-Lymphoms mit Trachea-Befall
Einleitung: Wir berichten über die notfallmäßige Aufnahme eines 18-jährigen Patienten mit progredienter Dyspnoe, Husten, leichtgradigen Hämoptysen. Asthma in der Vorgeschichte bekannt. Bei Aufnahme tachypnoeisch, tachykard, in- und exspiratorischer Stridor, exspiratorisches Giemen, Peak flow (PEF) 70 l/min.
Vorgeschichte: Bekanntes polyallergisches allergisches Asthma. Wg. thorakaler Hyperkyphose Korrektur-Spondylodese 07/2012.
Verlauf: unter intensivierter antiasthmatischer Therapie (systemisches Corticosteroid, Bronchodilatator-Therapie) rasche Besserung, am 4. Tag PEF 600 l/min, Lufu: VC 71%, FEV1 83%, FEV1/VC 96%, RV 176%. Normoxämie.
Wg. des persistierenden leichtgradigen inspiratorischen Stridors Durchführung einer Bronchoskopie (BSK): stenosierend wirkender polypöser Tumor in der proximalen Trachea. Anschließend Tumorabtragung (Laser, Zange) durch Narkose-BSK. Histologie: Hodgkin-Lymphom. Verlegung in die Klinik für Hämatologie/Onkologie.
Diagnose und Krankheitsverlauf: EBV-negatives klassisches Hodgkin-Lymphom vom Mischtyp. P53 hoch reguliert. Stadium II AE. Ausbreitung: paratracheal, Infiltration der Thyroidea, supra-/retroclaviculäre Lymphknoten (LK), mediastinale LK.
Aufnahme in Hodgkin-Studie HD17; 2 Zyklen Chemotherapie nach BEACOPP-escaliert-Protokoll. Ansprechen: komplette Remission. Nach 1 Jahr Nachsorge tumorfrei.
Schlussfolgerung: Die ungewöhnliche Befundkonstellation im Rahmen eines Asthma-Anfalls (Hämoptyse, persistierender inspiratorischer Stridor) initiierte eine weitere Diagnostik und letztlich zur Diagnosestellung eines lokal begrenzten Hodgkin-Lymphoms mit Trachea-Befall.