Pneumologie 2016; 70 - P313
DOI: 10.1055/s-0036-1572199

Immunzytochemie versus Immunhistochemie – eine vergleichende Untersuchung

C Weiß 1, S Blöhbaum 2, R Heine 1
  • 1Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)
  • 2Krankenhaus Martha Maria Halle Dölau

Basis für die histologische und zytologische Tumordiagnostik ist grundsätzlich die morphologische Beurteilung der Biopsate. Für die Feststellung des Tumortyps eines Lungenkarzinoms und zur Abgrenzung von Metastasen extrapulmonaler Primärtumore anhand zytologischer Ausstrichpräparate ist der Einsatz immunzytochemischer Verfahren oft zwingend erforderlich. Ziel der Untersuchung war es zu klären, ob immunzytochemische und immunhistochemische Ergebnisse voneinander abweichen. Grundlage für diese Untersuchung war die Anfertigung von Imprintpräparaten von Zangen- oder Nadelbiopsien aus pulmonalen und pleuralen Prozessen, so dass histologische Proben und zytologische Ausstriche von der gleichen Biopsie verglichen werden konnten. Insgesamt wurden 75 Fälle aus dem Jahr 2014 untersucht. Folgende Marker kamen zum Einsatz: TTF1, p63, CK5/6, CK 7, CD 56, Kalretinin, CA 19/9, Ki67, CDX2, Melan A, S100 und Östrogenrezeptor. Immunzytochemische und immunhistochemische Befunde waren in 65 Fällen (87%) konkordant und in 10 Fällen (13%) diskordant. Im Einzelnen gab es Abweichungen bei TTF1 (29/26), CK7 (4/3), p63 (10/9), CK5/6 (3/2), CD56 (13/12), Kalretinin (3/2) und dem Östrogenrezeptor (7/5).

Schlussfolgerungen: Die immunzytochemische Untersuchung von Ausstrichpräparaten ist ein sicheres und gut etabliertes Verfahren zur genaueren Einordnung maligner Tumoren. Die festgestellten Unterschiede zwischen den immunhistochemischen und immunzytochemischen Ergebnissen sind am ehesten auf die Inhomogenität der Tumore hinsichtlich der Markerexpression und die geringe Materialmenge (für histologische und zytologische Proben!) zurück zu führen. Aufgrund der geringen Materialmenge sollte eine gezielte Auswahl von Markern entsprechend der Fragestellung erfolgen.