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DOI: 10.1055/s-0036-1572179
Effekte eines Laufbandtrainings nach der Intervall- versus Dauermethode bei COPD-Patienten – eine randomisierte, kontrollierte Pilotstudie
Hintergrund: In einer eigenen Studie mit COPD-Patienten konnte gezeigt werden, dass ein Fahrradergometer-Training mit intensivem Intervalltraining (IT) hinsichtlich der Dyspnoe und der Anzahl an ungeplanten Pausen einem moderaten Ausdauertraining nach der Dauermethode (DM) überlegen ist. Die Frage, ob dieser Vorteil eines IT ebenso für ein Geh-Training auf dem Laufband gilt, war Gegenstand dieser Pilotstudie.
Methodik: Im Rahmen einer 3-wöchigen pneumologischen Rehabilitation (PR) wurden 21 Patienten mit COPD III und IV nach GOLD (Alter: 62 ± 10J, FEV1: 37 ± 15% Soll, 6-Minuten-Gehstrecke [6MWD]: 387 ± 114 m) in eine von zwei Trainingsgruppen randomisiert. 10 Patienten führten das Gehtraining nach der DM (5x/Wo) bei einer Intensität von 60% der 6-Minuten Gehtest-Geschwindigkeit und 11 Patienten als IT bei 120% auf dem Laufband durch. Die Trainingsdauer wurde während der PR von 10 Min auf 36 Min kontinuierlich gesteigert. Alle Patienten absolvierten zusätzlich ein standardisiertes Krafttraining (5x/Wo).
Ergebnisse: Die subjektiv empfundene Atemnot (modifizierte BORG-Skala) war während des Trainings im Mittel in der IT-Gruppe geringer als in der DM-Gruppe (3,6 ± 1,1 Punkte vs. 4,3 ± 1,4 Punkte, p = n.s). Die 6MWD (IT: 35 ± 19 m vs. DM: 40 ± 41 m) und der 5-Wdh. sit-to-stand Test verbesserten sich durch das Training (IT: -3,8 ± 4,3 Sek. vs. DM: -1,3 ± 1,4 Sek.) ohne signifikanten Gruppenunterschied. In der DM-Gruppe war die Anzahl der ungeplanten Pausen während des Trainings höher als in der IT-Gruppe (12,5 ± 19,9 Pausen vs. 0,8 ± 1,8 Pausen, p = n.s.). Es wurden keine trainingsbezogenen Komplikationen oder andere unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet.
Fazit: Das Training nach der IT als auch nach der DM auf dem Laufband scheinen die körperliche Leistungsfähigkeit in gleichem Ausmaß zu verbessern. Die Dyspnoe während des Trainings und die ungeplanten Pausen waren in der IT-Gruppe tendenziell geringer als in der DM-Gruppe. Das IT-Training scheint somit bei COPD-Patienten mit hohem Schweregrad ähnlich wie beim Fahrrad-Ergometertraining besser tolerabel zu sein.