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DOI: 10.1055/s-0036-1572160
Pneumothorax nach LVRC: Bronchoskopische Entfernung der culprit coil vor chirurgischer Pneumothoraxtherapie
Einleitung: Der Pneumothorax nach interventioneller Lungenemphysemtherapie mit RePneu Coils kann eine schwerwiegende Komplikation sein. Führt die Anlage einer Thoraxdrainage nicht zum Verschluss der Fistel zum Pleuraraum, erfolgt bisher im Regelfall trotz eines hohen funktionellen Risikos ein chirurgischer Eingriff.
Fallbericht: Bei einer 71-jährigen Patientin mit einem schweren oberlappenbetonten heterogenen Lungenemphysem beidseits wurde wenige Stunden nach der Implantation von 10 RePneu Spiralen in den linken Oberlappen ein großer Pneumothorax links nachgewiesen. Die Anlage einer Thoraxdrainage führte zwar zu einer weitgehenden Wiederentfaltung der Lunge, es persistierte aber anhaltend ein hoher Fistelfluss. Als culprit coil wurde eine Spirale mit Pleurakontakt in der linken Lungenspitze identifiziert. Diese Coil wurde bronchoskopisch unter Durchleuchtung entfernt. Anschließend lag die Lunge vollständig an. Der Fistelfluss sistierte und die Thoraxdrainage konnte entfernt werden. Bei einer Kontrolluntersuchung 2 Monate nach der linksseitigen Behandlung zeigte sich ein 6-Minutengehstreckenplus von 51 Meter zum Ausgangsbefund und eine subjektive Abnahme der Atemanstrengung im täglichen Leben.
Schlussfolgerung: Zur Therapie eines Pneumothorax nach interventioneller Therapie mit RePneu Coils sollte vor einem chirurgischen Vorgehen bei Identifikationsmöglichkeit der culprit coil die bronchoskopische Entfernung dieser Spirale erwogen werden.