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DOI: 10.1055/s-0036-1572149
Prädiktoren für das Auftreten eines Pneumothorax nach endoskopischer Ventilimplantation
Hintergrund: Die endoskopische Ventiltherapie stellt bei Patienten mit fortgeschrittenem Emphysem und geringer interlobärer Kollateralventilation eine effektive Therapie dar. Obwohl es sich bei der Ventilimplantation um ein minimal invasives Verfahren handelt, ist sie mit Risiken assoziiert, wobei der Pneumothorax die häufigste Nebenwirkung darstellt. Daher ist die Suche von Prädiktoren, mit denen die Wahrscheinlichkeit eines postinterventionellen Pneumothorax vorhergesagt werden können, von großer Bedeutung.
Methoden: Retrospektive Evaluation von klinischen sowie qualitativen und quantitativen computertomographischen Parametern bei Patienten mit Pneumothorax oder Volumenreduktion nach endoskopischer Ventiltherapie.
Ergebnisse: Die klinischen und computertomographischen Parameter wurden retrospektiv bei insgesamt 130 Patienten, die mit Ventilen behandelt wurden, evaluiert. Bei 84 der 130 Patienten konnte eine signifikante Volumenreduktion nach Ventiltherapie nachgewiesen werden, 46 Patienten erlitten postinterventionell einen Pneumothorax. Das „low attenuation volume (LAV)“ des ipsilateralen unbehandelten Lungenlappen (Odds ratio [OR]= 1,08, p = 0,001), das Volumen des unbehandelten ipsilateralen Lungenlappens in Relation zum Volumen des Hemithorax (OR = 0,93, p = 0,017), der Emphysemtyp (OR = 0,26, p = 0,018), pleurale Adhäsionen (OR = 0,33, p = 0,012) und das Residualvolumen (OR = 1,58, p = 0,012) waren signifikante Prädiktoren für das Auftreten eines Pneumothorax. Die Fissurenintegrität (OR = 1,16, p = 0,075) und der 6-Minuten-Gehtest (OR = 1,05, p = 0,077) waren ebenfalls hinweisend für das Auftreten eines Pneumothorax.
Diskussion: Klinische und computertomographische Parameter sind effektive Prädiktoren für das Auftreten eines Pneumothorax nach einer endoskopischen Ventiltherapie.