Pneumologie 2016; 70 - P421
DOI: 10.1055/s-0036-1572118

OP nach PEARSON bei chronischer subtotaler symptomatischer hoher subglottischer Posttracheotomiestenose mit multiplen schweren Vorerkrankungen

A Pîrvu 1, O Schega 2, K Wetzer 1, JC Pollack 3
  • 1Klinik für Pneumologie und Schlafmedizin, Lausitzer Seenlandklinikum
  • 2Thoraxchirurgie, Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen
  • 3Klinik für HNO, Lausitzer Seenlandklinikum

Im Februar 2015 erfolgte bei einer 70-jährigen Patientin mit multiplen Begleiterkrankungen die OP einer chronischen subtotalen symptomatischen hohen subglottischen Posttracheotomie-Stenose.

Im Juni 2014 kam es bei der Patientin zu einem schweren pulmonalen Infekt. Eine Aufnahme auf die Intensivstation war erforderlich. Bei respiratorischer Insuffizienz machte sich eine Tracheotomie notwendig, eine Entwöhnung vom Respirator mit Anlage einer Trachealkanüle war möglich. Im Oktober 2014 wurde der Versuch unternommen, diese zu entfernen. Bei hoher weiterbestehende subglottischer Stenose war dieses nicht möglich. Sie entwickelte sofort eine Asphyxie. Wir schlugen der Patientin einen operativen Eingriff vor, den sie damals noch nicht wollte auf Grund ihrer langjährigen Krankengeschichte. Anamnestisch wurde vor 30 Jahren eine Kleinhirnzystenresektion vorgenommen, mit weiterhin ausgeprägter cerebellärer Ataxie mit skandierender verwaschener undeutlicher Aussprache, Zungenparese und gelegentlichen Schwindel, Vertikalnystagmus und Schwindel, zudem bestand noch anamnestisch ein Mamma-CA, ein Diabetes und eine sekundäre pulmonale Hypertonie.

Im Januar 2015 entschloss sich die Patientin zur OP, die Entfernung der Trachealkanüle und des Tracheostomaverschlusses. Es wurde operativ die Stenose nach PEARSON mit Stenoseresektion subglottisch und End-zu-End-Anastomose thyreocricotracheal unter temporärer Jet-Beatmung entfernt. Der postoperative Verlauf war prolongiert zeitgerecht. Im Februar zeigt sich eine polypöse Schleimhautschwellung und noch sichtbare Fäden, die Kontrollbronchoskopie im Mai 2015 erbrachte ein gutes postoperatives Ergebnis. Die Sprachprobleme auf Grund der Kleinhirnsymptomtik bestanden weiterhin, kein Verschlucken, keine Stimmbandparese. Die Patientin ist wieder selbstständig mobil. Histologisch handelte es sich unspezifische Granulationsnekrosen.

Der Fall zeigt, dass man sich nach Wichtung bei hohem operativem Risiko zu diesem Eingriff mit der Gefahr von Komplikationen, wie Aspiration oder Verschlechterung der Sprachprobleme entschließen sollte. Mit diesem Eingriff wurde der Patientin die vorbestehende Lebensqualität zurückgegeben.