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DOI: 10.1055/s-0036-1572117
Pulmonale Metastasektomie bei Patienten mit metastasierten Chondrosarkomen
Hintergrund: Die chirurgische Therapie des Chondrosarkoms hat einen hohen Stellenwert. Chemotherapie und Bestrahlung zeigen ein sehr schlechtes Ansprechen. Chondrosarkome metastasieren bevorzugt nur in die Lunge, so dass eine Metastasektomie auch bei fortgeschrittener Erkrankung erfolgt.
Methode: In einer retrospektiven Analyse wurden 13 Patienten (11 Männer, 2 Frauen), die von 2010 bis 2015 für pulmonale Metastasen bei Chondrosarkomen operiert wurden untersucht.
Ergebnisse: Bei 6 von 13 Patienten traten die Metastasen synchron zur Diagnose des Primarius auf, bei 7 metachron. Im Mittel fanden sich 0,78 Lungenmetastasen je Fall. Ein Patient erhielt eine Chemotherapie vor der Lungenoperation, 4 danach. Insgesamt wurden bei den 13 Patienten 20 Eingriffe über anterolaterale Thorakotomien durchgeführt. Vier Patienten wurden beidseits, 6 nur einseitig und 3 wiederholt auf einer oder beiden Seiten metastasektomiert. In 47,6% der Fälle wurden 1 – 3, in 19% 4 – 10 und in 33,3% 11 oder mehr Metastasen entfernt. Alle Metastasen wurden komplett entfernt. In 42,9% wurden die Sarkommetastasen histologisch als hochdifferenziert und 28,6% je als mittelgradig- oder undifferenziert beurteilt. Postoperativ traten keine Komplikationen auf. Die 30-Tage-Mortalität betrug 0%. Im Follow-up von im Mittel 18,92 Monaten (1 – 52 Monate) entwickelten 11 Patienten erneute Tumormanifestationen. Davon 7 ein lokales Rezidiv des primären Tumors.
Schlussfolgerung: Die pulmonale Metastasektomie bei Chondrosarkomen können auch bei multiplem und beidseitigem Auftreten komplikationsarm erfolgen und können mit einem deutlichen Überlebensvorteil verbunden sein. Ohne wirksame systemische Behandlungsoptionen bleibt die Langzeitprognose limitiert.