Pneumologie 2016; 70 - P468
DOI: 10.1055/s-0036-1572100

Vergleich von Weaningskonzepten von Patienten mit und ohne PEEP – eine retrospektive Analyse

M Lavae-Mokhtari 1, G May 1, J Fichter 1, N Dickgreber 1
  • 1Abteilung für Thoraxonkologie, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Klinikum Ibbenbüren

Einleitung: In der Zeit vom Januar bis Dezember 2014 wurde der klinische Verlauf von insgesamt 26 Weaning Patienten bezüglich Weaningdauer mit oder ohne PEEP, Weaningerfolg und Mortalität bezogen auf das Gesamtkollektiv analysiert. Weaning Patienten sind Patienten, die auf unsere Weaningstation nach Intubation und Langzeit-Beatmung, tracheotomiert bei prolongiertem Weaning zur Entwöhnung übernommen wurden. Dabei wurden alle Patienten betrachtet – unabhängig davon, ob der Weaningprozess erfolgreich war oder nicht.

Methodik: Von den 26 Patienten wurden 12 Patienten invasiv über eine Trachealkanüle mit PEEP und 14 ohne PEEP beatmet. Die Weaningsdauer betrug bei den Patienten mit PEEP 2,2 Monate und unterschied sich von der Gruppe ohne PEEP mit 1,9 Monaten nicht signifikant. Der Weaningprozess war bei 7 Patienten mit PEEP und 8 Patienten ohne PEEP erfolgreich, sodass kein signifikanter Unterschied bestand. Auffällig war eine 27%ige Mortalität der Patienten mit PEEP bezogen auf das Gesamtkollektiv im Vergleich zu 7,7% bei den Patienten ohne PEEP. Zudem zeigt sich eine höhere Komorbidität der Beatmungspatienten mit PEEP. Die häufigsten Komorbiditäten waren linkskardiale Dekompensation und Herzrhythmusstörung, schwere pulmonale Hypertonie, Bronchiektasen mit 3 und 4 MRGN sowie Z.n. Apoplex.

Schlussfolgerung: Beim Vergleich von Weaningskonzepten mit und ohne PEEP zeigte sich kein signifikanter Unterschied bezüglich der Weaningsdauer und des Weaningserfolges. Aufgrund der Komorbiditäten war die Mortalität in der Gruppe der Patienten mit PEEP höher als in der Gruppe ohne PEEP. In weiteren prospektiven Studien sollte der Vorteil für oder gegen PEEP im Weaningsprozess untersucht werden.