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DOI: 10.1055/s-0036-1572080
Passive Immunisierung mit dem monoklonalen Antikörper 1H8 schützt Mäuse vor pneumogener Sepsis
Einleitung: Die Vakzinierung ist eine weltweit anerkannte Methode zur Prophylaxe invasiver Pneumokokkenerkrankungen. Die aktuell verfügbaren Polysaccharidimpfstoffe umfassen jedoch nur einen Teil der klinisch relevanten Serotypen. Eine neue chemische Methode erlaubt die Produktion nahezu beliebiger Kapselpolysaccharidantigene von Streptococcus pneumoniae und damit die kostengünstige und kurzfristige Herstellung polyvalenter Impfstoffe nach klinisch-epidemiologischer Notwendigkeit. S. pneumoniae Serotyp 8 (ST8) ist von besonderer klinischer Bedeutung und wird nicht von den aktuell zugelassenen Pneumokokken-Konjugatimpfstoffen abgedeckt. Daher ist die zeitnahe Etablierung eines geeigneten Impfstoffes von besonderer Relevanz. Zur Prüfung, ob der monoklonale Antikörper (mAb) 1H8, der gegen ein spezifisches Kohlenhydratantigen von ST8 gerichtet ist, zur Aufdeckung des „richtigen“, protektiven Epitops im Rahmen der Entwicklung eines neuen Kohlenhydratkongujatimpfstoffes gegen ST8 eingesetzt werden kann, wurde in der vorliegenden Studie zunächst der protektive Effekt von mAb 1H8 in vivo geprüft.
Methoden: Weibliche BALB/C Mäuse wurden 2h vor der transnasalen Infektion mit S. pneumoniae ST8 intraperitoneal mit 10 µg oder 100 µg mAb 1H8 oder Isotypkontrollantikörpern behandelt.
Ergebnisse: Eine Dosis von 100 µg mAb 1H8 induzierte noch vier Tage nach der Behandlung gleichbleibend hohe Antiköperspiegel im Blut. Darüber hinaus zeigten die mit 100 µg mAb 1H8 behandelten Tiere vier Tage nach Infektion mit S. pneumoniae ST8 (lethale Dosis) keine Bakterien im Blut sowie eine Überlebensrate von 100%.
Schlussfolgerung: Aufgrund seines nachgewiesenen protektiven Effektes ist mAb 1H8 für die Identifikation des „richtigen“ Antigens mittels Epitopkartierung zur Optimierung des Antigens geeignet, die zur Herstellung des neuen Kohlenhydratkongujatimpfstoffes gegen S. pneumoniae ST8 notwendig ist.
Funding : SFB/TR84