Augmentation der durch VIP vermittelten pulmonalen Vasodilatation durch die Ko-Applikation von Thiorphan, einem Inhibitor der neutralen Endopeptidase 24.11

Hintergrund: Der Mangel an pulmonalem vasodilatierendem vasoaktiven intestinalen Peptid (VIP) steht in einem möglichen Zusammenhang mit der Entwicklung einer pulmonalen Hypertonie (PH). Dieses Defizit über eine inhalative Supplementierung des VIP auszugleichen stellt einen therapeutischen Ansatz dar. Allerdings wird inhalatives VIP durch das auf der Lungenoberfläche vorkommende Enzym (neutrale Endopeptidase, NEP) abgebaut.

Hypothese: Durch die Ko-Applikation von Thiorphan, einem NEP 24.11 Inhibitor lassen sich die vasodilatierenden Effekte von inhaliertem VIP verstärken.

Methods: Am Modell der isoliert ventilierten und blutfrei perfundierten Kaninchenlunge wurde durch das Thromboxanmimetikum U46619 eine stabile Vasokonstriktion mit einem 3-fachen Anstieg des mittleren pulmonalarteriellen Druckes (MPAP von 8 auf 24 mmHg) erreicht. VIP und Thiorphan wurden entweder intravaskulär (i.v.) oder als Aerosol verabreicht.

Results: Nach Applikation von VIP (i.v. oder als Aerosol) war eine signifikante kurzzeitige Reduktion der pulmonalen Druckerhöhung (PAP) eingetreten. Nach Thiorphangabe waren keine Änderungen des PAP zu registrieren. Allerdings wurde durch die Ko-Applikation von Thiorphan und VIP eine deutliche Verstärkung und Verlängerung des VIP Effektes erreicht.

Conclusion: Die durch VIP Applikation (Aerosol und i.v.) ausgelöste pulmonale Vasodilation konnte in einem Modell einer akuten experimentellen PH durch die zusätzliche Gabe des NEP 24.11 inhibitors Thiorphan verstärkt und verlängert werden.