Einleitung: Patienten, welche im Rahmen ihrer Sarkoidose an einer CD4+ Lymphopenie leiden, werden zunehmend als eigenständige Patientengruppe aufgefasst. Das Ziel dieser Studie war die Charaktersierung der Lymphozytensubpopulationen bei Sarkoidosepatienten ohne vorherige Therapie sowie die Analyse von Zusammenhängen zwischen Auffälligkeiten dieser Zellpopulationen und unterschiedlichen Krankheitsausprägungen.
Methoden: In dieser retrospektiven Analyse wurden Patienten mit nicht vortherapierter Sarkoidose eingeschlossen, welche zum Zeitpunkt der Vorstellung eine Analyse des Differentialblutbildes sowie der Lymphozytensubpopulationen erhielten. Neben der deskriptiven Darstellung der Lymphozytensubpopulationen wurden Krankheitsphänotypen charakterisiert und mit Auffälligkeiten des zellulären Immunstatus korreliert.
Ergebnisse: Sarkoidosepatienten wiesen eine Lymphopenie der T-Zellreihe auf; 93% der Patienten zeigten CD3+ und CD4+ T-Zellen unterhalb des Normalbereiches. Ein ausgeprägtes Krankheitsbild sowie das Versagen der initialen Glukokortikoidtherapie waren mit niedriger CD4+ T-Zellzahl assoziiert.
Zusammenfassung: Diese Studie unterstützt die Hypothese eines Sarkoidosephänotyps mit CD4+ Lymphopenie. In Zusammenschau mit ähnlichen Studie sind prospektive Studien zu dieser Fragestellung sinnvoll.