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DOI: 10.1055/s-0036-1572005
Nintedanib bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose: Initiale real-life Erfahrungen
Hintergrund: Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine progredient verlaufende interstitielle Lungenerkrankung mit mittlerem Überleben von 2 – 3 Jahren. Nintedanib, ein oraler Tyrosinkinaseinhibitor, hat in 2 klinischen Phase III Studien eine Verlangsamung der Krankheitsprogression durch Reduktion des jährlichen Abfalls der forcierten Vitalkapazität (FVC) gezeigt. Allerdings sind real-life Daten noch sehr begrenzt.
Methodik: Von 10/2012 – 08/2015 wurde bei 42 IPF-Patienten eine Nintedanibtherapie eingeleitet (incl. INPULSIS-ON, CUP). In regelmäßigen Kontrollen wurden Lungenfunktion, unerwünschte Ereignisse, Behandlungscompliance und Krankheitsprogression als Abfall der FVC ≥10% und/oder der Diffusionskapazität (DLCO) ≥15% erfasst.
Ergebnisse: Die derzeitige mittlere Therapiedauer der 42 Patienten (71 Jahre, 88% männlich, 61% Ex-Raucher) liegt bei 8 (min 1, max 35) Monaten. Die Baseline FVC betrug 70% pred, die DLCO 41% pred. Kardiovaskuläre Komorbiditäten lagen bei 17 Patienten (41%) vor. Bis auf 4 Patienten führen alle die Therapie fort. 4 Patienten erlitten eine akute Exacerbation, davon verstarben 2, 2 weitere verstarben durch Progress oder Suizid. In 4 Fällen erfolgte bei Diarrhoe eine kurzfristige Dosisreduktion bzw. Therapieunterbrechung, in 2 Fällen wurde daher die Therapie in reduzierter Dosis fortgeführt. Diarrhoe als häufigste Nebenwirkung trat bei 24% auf. Ein Patient erlitt eine Lungenembolie 5 Monate nach Nintedanibstart, kardiale Ereignisse traten nicht auf. In 36% erfolgte die Einnahme von Antikoagulantien und/oder Thrombozytenaggregrationshemmern, Blutungsereignisse traten nicht auf. Der mittlere Abfall der FVC betrug 4,5%, der DLCO 1,2% während der Beobachtungszeit. Zusammenfassung: Unter Berücksichtigung der noch kurzen Nachbeobachtung scheint Nintedanib auch in real-life eine effektive Therapie mit geringem Nebenwirkungsprofil zu sein. Relevante kardiovaskuläre Ereignisse traten nicht auf, jedoch sind längere Nachbeobachtungszeiten erforderlich.