Pneumologie 2016; 70 - A7
DOI: 10.1055/s-0035-1570301

Nasaler Highflow (NHF) – Quantifizierung der CO2-Auswaschung an einem Schafslungenmodell

J Bräunlich 1, F Goldner 1, H Wirtz 1
  • 1Abteilung Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Leipzig

Einleitung:

Der Nasale Highflow verbreitet sich rasant im klinischen Alltag. Leider existieren jedoch nur wenige Studien über die Effektivität und den Wirkmechanismus dieser neuen nichtinvasiven Atemunterstützung. Einige Autoren beschreiben die Erhöhung des Atemwegdruckes als den entscheidenden Faktor. Eine andere Möglichkeit ist der Auswascheffet und eine verbesserte Überwindung des funktionellen Totraumes. Dies resultiert in einer bereits in der Literatur beschriebenen Absenkung der Hyperkapnie.

Methoden:

Wir führten die Untersuchungen an einem Schafslungenmodell durch. Dieses befand sich in einer selbstgebauten Vakuumbox. CO2 wurde in die kleinen Atemwege über einen BAL-Katheter mit einer Konzentration von 4% eingeleitet. Nach Erreichen eines stabilen CO2-Wertes wurden 10 – 40 l/min durch den NHF appliziert. CO2 und Atemwegsdruck wurden über einen weiteren BAL-Katheter mit einem Ganshorn Power Cube gemessen.

Ergebnisse:

Der NHF führt zu einer flussabhängigen Absenkung des CO2 und erhöht den Atemwegdruck in den kleinen Atemwegen.

Diskussion:

Durch den experimentellen Aufbau konnten eine Obstruktion und atelektatische Atemwege ausgeschlossen werden. Demzufolge hat die Steigerung des Atemwegdruckes keinen Einfluss auf die Messungen. Der NHF arbeitet somit hauptsächlich über eine CO2-Auswaschung und eine Überwindung des funktionellen Totraumes. Hierdurch kommt es zu einer verbesserten alveolären Ventilation. Demzufolge liegt das Einsatzgebiet des NHF auch im hyperkapnischen Atemversagen.