Hintergrund: Das Ziel der vorliegenden Studie war die Beurteilung der drucksenkenden Wirkung des iStent injects in der Anwendung beim phaken Offenwinkelglaukom. Methode: In diese Monocenter-Studie wurden 27 konsekutive phake Patienten mit Offenwinkelglaukom eingeschlossen (primär chronisches Offenwinkelglaukom (PCOWG) N = 16; Pseudoexfoliationsglaukom (PEX) N = 11). Bei allen Patienten erfolgte eine iStent inject Implantation ohne zeitgleiche Katarakt-Operation. Der Augeninnendruck (IOD) und die Anzahl der antiglaukomatösen Medikation vor der Operation und 1 Tag, 6 Wochen, 3 und 6 Monate und 1 Jahr nach der Operation wurden untersucht. Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante IOD-Reduktion von 33% auf 14,13 mmHg ± 1,72 für das PCOWG (p < 0,001) und von 26% auf 16,5 mmHg ± 2,7 für das PEX-Glaukom (p = 0,004) 1 Jahr nach der Operation. Die Anzahl der antiglaukomatösen Medikation konnte von 2,19 ± 0,91 auf 1,63 ± 1,18 für das PCOWG (p = 0,104) und von 2,33 ± 1,23 auf 2,01 ± 1,60 für das PEX-Glaukom (p = 0,140) 1 Jahr postoperativ reduziert werden. Dieser Unterschied war in beiden Gruppen statistisch nicht signifikant. Postoperativ wurden keine visusbedrohenden Komplikationen beobachtet. Schlussfolgerungen: Die Implantation des iStent injects bietet beim phaken Offenwinkelglaukom über einen Nachbeobachtungszeitraum von einem Jahr die Möglichkeit, den IOD signifikant zu senken. Das Risikoprofil gestaltet sich hierbei äußerst günstig bei einfacher postoperativer Nachsorge.