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DOI: 10.1055/s-0035-1566722
Mütterliche Lipid- und Steroid-Hormon-Konzentrationen im Schwangerschaftsverlauf und bei Schwangerschaftspathologie
Ziel: Lipide und Steroid-Hormone stehen in wechselseitiger Beeinflussung. Cholesterin ist Substrat für die (plazentare) Hormonproduktion. Steroidhormone regulieren die hepatische Lipid-Synthese. Mit der vorliegenden Untersuchung wird der Einfluss der Schwangerschaft per se sowie von Pathologien mit plazentarer und/oder hepatischer Beteiligung auf dieses Wechselspiel abgeschätzt.
Methodik: 216 mütterliche Serumproben wurden untersucht. Gruppe A bestand aus 33 Patienten mit 3 Messpunkten im Schwangerschaftsverlauf sowie post partum. Gruppe B bestand aus 42 Patienten mit Pathologie (IUGR n = 14, Präeklampsie n = 14, HELLP n = 7, Schwangerschaftscholestase n = 7) sowie 42 Kontrollen. Das Steroid-Profil mit Estradiol, Progesteron und Dehydroepiandrosteron (DHEA) wurde mittels GC-MS gemessen und mit Cholesterin (TC), LDL, HDL und Triglyzerid (TG)- Konzentrationen korreliert.
Ergebnis: Gruppe A: Lipid-Werte korrelierten positiv mit Estradiol (TG ρ= 0,57, TC ρ= 0,50, LDL ρ= 0,41, HDL ρ= 0,25) und Progesteron (TG ρ= 0,53, TC ρ= 0,49, LDL ρ= 0,39, HDL ρ= 0,26), und negativ mit DHEA (TG ρ=-0,38, TC ρ=-0,47, LDL ρ=-0,37, HDL ρ=-0,28).
Gruppe B: Im Vergleich zu Kontrollen war die TC und LDL-Konzentration bei IUGR, die HDL-Konzentration bei ICP erniedrigt (p < 0,05). Die Progesteron und Estradiol-Konzentrationen waren bei IUGR erniedrigt (p < 0,01). Andere signifikante Unterschiede zeigten sich nicht.
Schlussfolgerung: Die Daten legen nahe, dass der Lipid- und Steroid-Metabolismus in der Schwangerschaft eher durch die fetoplazentare Einheit als durch die hepatische Funktion bestimmt wird.