Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0035-1566701
Vergleich unterschiedlicher statistischer Ansätzen zur fetalen Gewichtsschätzung
Fragestellung: Durch drei verschiedene statistische Ansätze wurden neue geschlechtsspezifische Gewichtsformeln entwickelt und sowohl untereinander als auch mit herkömmlichen Methoden verglichen.
Methodik: Die retrospektive Kohortenstudie schloss 6368 Einlingsschwangerschaften ein. Die üblichen Biometrie-Parameter des Feten wurden innerhalb sieben Tage vor Geburt sonografisch erhoben. Die Daten wurden in eine Lerngruppe (n = 4245) unterteilt. Für beide Geschlechter wurden neue Formeln durch ein schrittweise lineares Model, durch Gradient Boosting und durch ein multiples faktional-polynomial Model erstellt.
Ergebnis: In der weiblichen Evaluationsgruppe zeigte der durchschnittliche prozentuale Fehler bei allen drei statistischen Ansätzen eine Unterschätzung des fetalen Gewichts von weniger als 1%. Die Mediane des absoluten prozentualen Fehlers lagen zwischen 6 und 7%. In einem Abweichungsbereich von maximal 10% werden die meisten Fälle durch das multiple fraktional-polynomial Model richtig vorhergesagt (73,03%). Allerdings gab es keinen signifikanten Unterschied zum linearen Model (72,74%) und zum Gradient Boosting (71,42%).
In der männlichen Evaluationsgruppe zeigte sich bei keinem der drei statistischen Ansätze eine systematische Unter- oder Überschätzung. Die Mediane des absoluten prozentualen Fehlers waren unter 6%. Im Abweichungsbereich von maximal 10% wurden die meisten Fälle durch das Gradient Boosting korrekt vorhergesagt (75,61%). Allerdings ohne signifikanten Unterschied zu den anderen beiden Modellen (multiple fraktional-polynomial: 74,49%, linear: 75,23%).
Schlussfolgerung: Zur fetalen Gewichtsschätzung zeigten alle drei statistischen Ansätze vergleichbare Ergebnisse.