Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - P10_5
DOI: 10.1055/s-0035-1566689

Primäres Bonding, auch für Früh- und kranke Neugeborene – klinische Erfahrungen

E Vogelgesang 1
  • 1Klinikum Saarbrücken, Kinderintensivstation, Schwerpunkt Neonatologie, Level 1, Saarbrücken, Germany

Das Bonding der „normalen“, gesunden Neugeborenen im Kreißsaal ist heute überall in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Das der kranken Neugeboren und Frühgeborenen leider nicht. In der Perinatalmedizin gibt es die tradierte Vorstellung, dass Mutter und Kind in verschiedenen Disziplinen/Fakultäten behandelt werden. Dies impliziert, dass es normal sei, die Dyade aufzulösen. Die gemeinsame Versorgung von Mutter und Kind, in der Entbindungsklinik inzwischen Standard, ist auf der Neonatologie leider noch Zukunftsmusik. Zielbeformulierungen unsres Bonding-Projektes:

Wer? Mindestens 50% aller bei uns geborenen Kinder …

Wie? … nach der Erstversorgung und Stabilisierung in den ersten 12 Lebensstunden zu der Mutter auf die Brust. Alternativ, wenn wegen Instabilität nicht möglich: Hautkontakt durch Handauflegen, Ansprechen, Blickkontakt. Falls die Mutter nicht zur Verfügung steht, erfolgt das Bonding mit dem Vater.

Zeit? Dauer des Bondings möglichst eine Stunde, es richtet sich nach den Möglichkeiten der Mütter und Kinder.

Wo? Auf der Kinderintensivstation.

Zeitraum: Anfang September 2011 bis Ende April 2012.

Fragen! Hat das gebondete Baby weniger Late-onset-sepsen als der Bundesdurchschnitt? Fördert das primäre Bonding die Laktation und das Stillen?

Ich stelle im Vortrag/Poster die Implementierung des primären Bondings und die Ergebnisse der beiden Fragen vor. Begleitet wird der Vortrag/das Poster von vielen Bildern aus o.g. Zeitraum.