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DOI: 10.1055/s-0035-1566660
Angiotensin-II-Blocker induzierte Fetopathie (Fallbericht)
Einleitung: Eine Patientin erlitt einen intrauterinen Fruchttod in der 36. SSW, nachdem sie bei nicht erkannter Schwangerschaft wegen eines essentiellen Hypertonus eine 4-fach Kombination aus Amlodipin, Metroprolol, HCT und Losartan eingenommen hatte.
Fallbeschreibung: 36-jährige GII/P0 mit IUFT, Z.n. missed abortion mit bestehendem Kinderwunsch und Adipositas II° stellt sich beim niedergelassenen Frauenarzt wegen seit einigen Tagen bestehenden Unterleibskrämpfen und einem wässrigen, übelriechenden Fluor vaginalis vor. Es wird ein intrauteriner Fruchttod (BIP ≙ 26. SSW) diagnostiziert. Die Schwangerschaft war bislang unerkannt, da monatlich, zyklische Blutungen auftraten und die Patientin sich wegen des Kinderwunsches und der Hypertonie einer Gewichtsreduktion unterzog. Nach dem vorangegangenen Abort, wurde versäumt, eine Umstellung der antihypertensiven Therapie durchzuführen. In der Geburtsklinik erfolgt nach Einleitung die Geburt eines männlichen, mazerierten Infans mortuus mit einem Gewicht von 1930 g, Länge 49 cm, KU 30 cm aus vollkommener Fußlage mit Manualhilfe. Nach erneuter Anamnese wird die Tragzeit auf 34 – 36 SSW festgelegt.
Die Obduktion zeigt die typischen Befunde einer Sartan-Fetopathie mit schweren thrombotischen Verschlüssen im Bereich der Nierenvenen und der Vena cava inferior mit Zeichen der Organisation und Verkalkungen. Das Nierenmark zeigt Anzeichen für eine tubuläre Dysgenesie. Des Weiteren deuten Fußdeformitäten und Lungenhypoplasie auf ein Oligohydramnion hin.
Diskussion: Dieser erneute Fall einer Sartan-Fetopathie zeigt die Schwere der zu erwartenden Komplikationen für den Feten bei mütterlicher Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker-Einnahme. Es soll erneut auf die Notwendigkeit einer Umstellung der antihypertensiven Therapie bei bestehendem Kinderwunsch auf eine sartanfreie Therapie hingewiesen werden.