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DOI: 10.1055/s-0035-1566648
Geminigravidität mit Vasa praevia (Fallbericht)
Einleitung: Bei einer 29-jährigen I Grav 0 Para wurden beim Zweitsemesterscreening bei dichorialer, diamniotischer Geminigravidität (Z.n. ICSI) Vasa praevia diagnostiziert. Wir beschreiben den Schwangerschafts- und Entbindungsverlauf sowie die pathologische Aufarbeitung des Plazentabefundes (Tuschedarstellung).
Fallbeschreibung: Die Patientin in stellte sich in unserer Klinik zur Geburtsplanung mit dem Befund von Vasa praevia bei Geminigravidität vor.
In der 29 + 0 SSW wurde die Patientin mit vaginaler Blutung stationär aufgenommen. Beide Feten hatten ein Schätzgewicht von 1400 g; der erste lag in Schädellage, der zweite in Querlage. Die Dopplerindices waren im Normbereich.
Man entschloss sich unter Partusistentokolyse zur IRDS-Prophylaxe. Gleichzeitig wurden Konserven eingekreuzt, sowohl für Mutter als auch für die Kinder. Bei Sistieren der Blutung verzichtet man nach 10 Tagen auf das regelmäßige Kreuzen von Konserven; die Tokolyse wurde beibehalten.
Die US- und Dopplerkontrollen waren im Normbereich und zeigten ein Wachstum der Kinder. Ziel war das Erreichen der 34 + 0 SSW.
Bei 33 + 2 SSW kam es zu einer Zunahme der Wehentätigkeit ohne Blutungen. Daher entschloss man sich bei 33 + 3 SSW zur Kaiserschnittentbindung. Geburt zweier Mädchen mit einem Gewicht von 2010 g bzw. 1815 g.
Die Plazenta des ersten Zwillings wies eine marginale Nabelschnurinsertion mit Nebenplazenta auf. Beim zweiten Zwilling zeigte sich ein Plazenta accreta, die nach Curettage des Plazentabettes eine Einlage einer Zyklokaprontamponade notwendig machte. Eine Tuschedarstellung der Gefäße wurde am Nativpräparat durchgeführt.
Diskussion: Durch das Zuwarten unter stationären Bedingungen konnte ein besseres fetales Outcome bei Geminigravidität mit Vasa praevia erreicht werden.