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DOI: 10.1055/s-0035-1566634
Erfolgreiche Therapie einer fetalen supraventrikulären Tachykardie mit Aszites und Perikarderguss in der 19 + 4. SSW
Ziel: In folgender Falldarstellung schildern wir den Fall einer erfolgreichen Therapie einer fetalen supraventrikulären Tachykardie mit konsekutivem Aszites und Perikarderguss.
Methodik: Case Report.
Falldarstellung: Bei der 27-jährigen Erstgravida wurde in der Feindiagnostik in der 19 + 3. SSW eine fetale paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie bei sonst unauffälliger, zeitgerechter Einlingsgravidität mit Frequenzen bis 265 bpm festgestellt, anfänglich ohne Hydropszeichen. Am 02.04.2015 stationäre Aufanhme zur intrauterinen Therapie. Zunächst erhielt die Schwangere dreimal täglich Digoxin. Wir führten täglich eine Kontrolle des Digoxin-Talspiegels sowie ggf. eine Dosisanpassung durch. Weiterhin erfolgten regelmäßige dopplersonografische Kontrollen der fetalen Herzfrequenz. Am 09.04. fiel in der Sonografie ein Aszites auf, die fetale Herzfrequenz lag weiter bei 247 bpm. Daher wurde die Medikation um Flecainid ergänzt. Am Folgetag zeigte sich der Fet normofrequent, jedoch nun mit neu aufgetretenem Perikarderguss. Die Kombinationstherapie mit Digoxin und Flecainid wurde fortgeführt. Unter der Therapie klagte die Patientin über massive Übelkeit und Erbrechen sowie rektale Blutungen. Bei fetaler Normofrequenz wurde daher am 13.04. Digoxin abgesetzt, die Einnahme von Flecainid wurde fortgesetzt. Am 15.04. konnte die Patientin bei Wohlbefinden und fetalem Sinusrhythmus unter Fortsetzung der Flecainideinnahme entlassen werden. In den ambulanten Kontrollen zeigte sich ein normofrequenter Sinusrhythmus beim Feten. Aszites und Perikarderguss waren komplett regredient. Aktuell befindet sich die Patientin in der 35. SSW. Es wird der Spontanpartus wird angestrebt.
Schlussfolgerung: Bei frühzeitiger Diagnose ist die intrauterine Therapie einer fetalen supraventrikulären Tachykardie mit Aszites und Perikarderguss möglich. Diese sollte aufgrund der möglichen maternalen Nebenwirkungen stets stationär unter engmaschiger Überwachung von Mutter und Kind stattfinden.