Therapie der Achalasie in der Gravidität

Bei einer Achalasie handelt es sich um eine idiopatische Motilitätsstörung des distalen Ösophagus. Die Achalasie kann konservativ, chirurgisch oder mit pneumatischer Dilatation behandelt werden (Richter und Boeckstaens 2011). Es sind wenige Fälle von Achalasie in der Gravidität beschrieben (Khudyak et al 2006).

Kasuistik: Wir präsentieren eine 26-jährige II. Gravida, II. Para mit der Erstdiagnose Achalasie in der Gravidität. Die Patientin fiel durch zunehmende Dysphagie, Regurgitation sowie Gewichtsverlust bis zu einem BMI von 18,1 in der Gravidität auf. Eine Gastroskopie zeigte eine Achalasie und Soorösophagitis. Extern wurde ein konservatives Management mittels Magensonde begonnen. Die Soorösophagitis wurde mit Nystatin behandelt. Unter dieser Therapie zeigte die Patientin eine unzureichende klinische Besserung. Bei Übernahme in unsere Klinik zeigte sich beim Feten eine deutliche Wachstumsretardierung unter der dritten Perzentile, sowie ein Oligo-/Anhydramnion bei unauffälliger Sonoanatomie. Eine vorzeitige Geburtseinleitung war bei kontinuierlichem Wachstum an der 3. Perzentile, ansteigender FW-Menge, sowie allzeit physiologischem CTG und Dopplerwerten nicht notwendig. Die Patientin entwickelte im Verlauf ein prärenales Nierenversagen. In der 32. SSW wurde eine endoskopische Botoxinjektion an der Engstelle des Ösophagus durchgeführt. Dadurch wurden ein Nahrungsaufbau mit kontinuierlicher Gewichtszunahme sowie eine Regredienz der Niereninsuffizienz erzielt. Die Patientin stellte sich in 36 + 1 SSW mit spontanen regelmäßigen Wehen erneut vor. Es kam zum unkomplizierten Spontanpartus. Postpartal erhielt die Patientin eine Ballondilatation des Ösophagus mit anhaltender Beschwerdebesserung. Das Kind musste aufgrund des niedrigen Geburtsgewichtes und einer konnatalen Infektion auf die neonatologische Station aufgenommen werden.

Diskussion: In der Gravidität sind nicht alle Behandlungsoptionen der Achalasie möglich. Wir präsentieren ein erfolgreiches Stufen-Management.