Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - P04_2
DOI: 10.1055/s-0035-1566603

Diagnose und Verlaufskontrolle einer postnatalen Ovarialvenenthrombose (OVT) mittels Ultraschall

H Bralo 1, A Kubiak 1, N Döhring 1, A Reitter 1, Z Maden 1
  • 1Krankenhaus Sachsenhausen, Geburtshilfe, Frankfurt, Germany

Fragestellung: Die Ovarialvenenthrombose ist eine seltene lebensgefährliche meist postpartale Komplikation. Die Ultraschalldiagnostik als nicht-invasive Untersuchung ohne Strahlenbelastung stellt in diesem Fallbericht die Methode der ersten Wahl bei der raschen Abklärung dieser lebensgefährlichen Komplikation.

Methodik: 33-j. II G, IP mit Z.n. sekundärer Sectio. Vorstellung am 5. Tag nach Entlassung mit Unterbauchschmerzen rechts und Fieber (CRP 13, Leu 19), intravenöse Antibiose mit Cefuroxime, intermittierendes Fieber unter Antibiose. Die am Folgetag durchgeführte US Untersuchung zeigt eine dilatierte Vena Ovarica rechts mit echoleerem Inhalt ohne Signal im Doppler. Es wird die Verdachtsdiagnose einer OVT, die bis zur Vena cava inferior reicht, gestellt. Im darauf durchgeführten CT wird die Diagnose bestätigt. Einleitung der Therapie mit einer therapeutische Antikoagulation. In den sonographischen Verlaufskontrollen kann der Umbau des Thrombus beobachtet werden. Das Gefäß wird in den ambulanten Verlaufskontrollen über die nächsten 6 Wochen echodichter und kann schlussendlich nur mit dem Vorwissen identifiziert werden. Die Vena cava inferior kann während der gesamten Beobachtungszeit unauffällig verlaufskontrolliert werden.

Ergebnisse: Die OVT ist eine seltene, lebensgefährliche postpartale Komplikation. Die Inzidenz nach sekundärer Sectio caesarea beträgt 1 bis 2%. Die Folgekomplikationen sind Lungenembolie und Sepsis. Unter einer gutgeführter Behandlung liegt die Mortalität derzeit unter 5%.

Schlussfolgerung: Augustin et. al. beschrieb 1956 den ersten Fall einer OVT mit Ausdehnung in die Vena Cava inferior. Die Diagnose wurde mittels explorativer Laparotomie gesichert. Dank moderner Ultraschalldiagnostik beschreiben wir die Diagnose und Verlaufskontrolle einer OVT mittels Ultraschall. Die Ultraschalldiagnostik als rasch verfügbare Methode ohne Strahlenbelastung kann in der Hand des erfahrenen die Methode der ersten Wahl bei der Diagnose der OVT postnatal sowie in der Verlaufskontrolle sein.