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DOI: 10.1055/s-0035-1566581
Pilotstudie – sFLT1 and PLGF als Serummarker zur Detektion der abnorm invasiven Plazenta (AIP)
Fragestellung: Eine „abnorm invasive Plazenta“ (AIP) trägt erheblich zur perinatalen und peripartalen Morbidität und Mortalität bei. Die genauen Mechanismen der Physio-Pathologie sind unbekannt. Neben exzessiver Throphoblasteninvasion werden das abnormale Gefäß-Remodelling in Folge lokalisierter Hypoxie im Narbengewebe angeführt. Ein Imbalance zwischen Pro- und Anti-Angiogenesefaktoren könnte hierbei eine Rolle spielen und zur frühzeitigen Detektion und antepartalen Diagnosesicherung beitragen.
Ziel: Untersuchungen von sFLT1 und PLGF im maternalen Serum bei gesicherter AIP.
Methodik: Pilotstudie mit Analyse von sFLT1 und PLGF (Roche, ECLIA) im maternalen Serum von Patientinnen mit gesicherter AIP. Die Messwerte für sFLT1, PLGF sowie der Quotient aus sFLT1/PLGF wurden entsprechend den Referenzwerte in der Literatur ausgewertet.
Ergebnisse: 13 Patientinnen wurden in die Studie eingeschlossen. Der Entbindungszeitpunkt lag im Mittel bei 35 + 2 Schwangerschaftswochen (± 5 Tage). Insgesamt konnten 17 Serumanalysen zwischen 23 + 2 und 36 + 1 Schwangerschaftswochen ausgewertet werden. Bei 9 Messungen lag der sFLT1 Wert unterhalb der 50igsten Perzentile. Erhöhte PLGF Werte oberhalb der 50igsten Perzentile fanden sich bei 14 Messungen. Lediglich bei einer Messung fand sich ein erniedrigter PLGF Wert an der 5ten Perzentile, mit einem erhöhter sFLT1/PLGF Quotienten von 195, ohne das diese Patientin jedoch Anzeichen einer Präeklampsie entwickelt hat.
Schlussfolgerung: Trotz kleiner Fallzahl geben diese Messungen mit tendenziell erhöhten PLGF Werten in mehr als der Hälfte der untersuchten Messungen einen Hinweis auf die vermehrte Expression von Pro-Angiogenesefaktoren im Rahmen der AIP. Weitere Untersuchungen zur genauen Evaluation des Gefäß-Remodellings bei AIP erscheinen vielversprechend.