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DOI: 10.1055/s-0035-1566537
Intrapartale Uterusruptur – erschwerte Beurteilbarkeit im Wochenbett
Hintergrund: Die Uterusruptur sub partu ist eine akute Notfallsituation, die sowohl für Mutter als auch Kind lebensbedrohlich sein kann.
Die 33-jährige II-Gravida, I-Para, Z.n. Cito -Sectio caesarea in der 24. SSW, stellte sich in unserer präpartalen Sprechstunde mit dem ausdrücklichen Wunsch nach Spontangeburt vor. Nach spontanem Wehenbeginn in der 41 + 1 SSW kam es bei vollständigem Muttermund zur akuten, kindlichen Bradykardie, sodass eine komplikationslose Vakuumextraktion durchgeführt wurde. Verlegung des Kindes auf die Neonatologie bei Azidose. Ab dem 1. postpartalen Tag klagte die Patientin zunehmend über Unterbauchschmerzen bei steigenden Infektwerten, sodass die antibiotische Abschirmung mittels Cefuroxim und Clont sowie die bildgebende Diagnostik mittels CT, MRT und Sonografie erfolgten. Dabei wurde lediglich ein ausgeprägter Harnstau rechts gesichert, welcher mittels Ureterschiene versorgt wurde. Zunächst Besserung der Symptomatik. Bei der Entlassungsuntersuchung wurde zwar vaginalsonografisch der Verdacht auf eine peritoneal gedeckte Nahtdehiszenz gestellt, auf eine laparoskopische Sicherung des Befundes wurde bei Beschwerdefreiheit zunächst verzichtet. 3 Wochen postpartal erneute Vorstellung der Patientin mit AZ-Verschlechterung, Fieber und erhöhten Infektwerten. Sonografisch zeigte sich bei der Aufnahme erstmalig eine Verbindung der Nahtdehiszenz zur Bauchhöhle, sodass die operative Sanierung des Befundes indiziert wurde. Intraoperativ zeigten sich im rechten Unterbauch eine Nahtdehiszenz und ein Darmabszess. Es erfolgte die Rekonstruktion der Uteruswand sowie die Abszessdrainage. Der postoperative Verlauf gestaltete sich problemlos.
Schlussfolgerung: Nach vaginaler Entbindung ist die bildgebende Diagnostik der Uterusruptur durch die veränderten anatomischen Verhältnisse postpartum deutlich erschwert.