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DOI: 10.1055/s-0035-1566534
Prädiktiver Wert wiederholter sFlt1/PlGF-Ratio Kontrollen bei Hochrisikoschwangerschaften
Fragestellung: Die Pathogenese schwerer Schwangerschaftskomplikationen wie Preeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom, vorzeitige Plazentalösung und IUGR ist oft assoziiert mit veränderten Biomarker-Werten im mütterlichen Serum. Ziel dieser Studie ist es den prädiktiven Wert der sFLt-1/PlGF Ratio im Laufe der Schwangerschaft in Bezug auf maternale und/oder fetale, neonatale Komplikationen zu evaluieren.
Methodik: Wir analysierten prospektiv Daten von 129 Patientinnen die high risk Schwangerschaften durchliefen. Eingeschlossen wurden Patientinnen mit pathologischem Präeklampsie-Screening, präexistentem Hypertonus, Thrombophilie, antiphospholipid-Syndrom, st.p. Preeklampsie/Eklampsie/HELLP-Syndrom. Aus maternalem Serum wurden sFLt-1 und PlGF alle 4 – 6 Wochen, beginnend mit der 10 SSW bis zum Ende der Schwangerschaft mittels ELISA bestimmt und die sFLt-1/PlGF-Ratio berechnet. Anschließend wurden sowohl die maternalen, als auch die fetalen/neonatalen Komplikatonen analysiert. Ebenso wurde der Effekt von prophylaktischer Acetylsalicylsäure-Einnahme auf die Biomarkerwerte evaluiert.
Ergebnisse: Die sFLt-1/PlGF-Ratio ist bei Patientinnen die eine Schwangerschaftskomplikation entwickelt haben in den Messzeitpunkten 4 – 5 (ca. 24 – 32 SSW) signifikant höher (8,1) als bei Patientinnen die keine Komplikation entwickelt haben (3,9) (p < 0,05). Der sFLt-1/PlGF-Quotient zeigt eine schnelle und deutliche Abnahme bei Einnahme von Aspirin und ist zu allen Messzeitpunkten geringer als bei Patientinnen, die kein Aspirin erhalten haben (p < 0,06).
Schlussfolgerung: Frauen mit hohem Risiko eine schwere Komplikation – wie vorzeitige Plazentalösung oder Präeklampsie – zu erleiden, zeigen bereits früh in der Schwangerschaft eine deutliche Erhöhung der sFLt-1/PlGF-Ratio. Der protektive Effekt von Acetylsalicylsäure kann durch eine Abnahme der sFLt-1/PlGF-Ratio deutlich gemacht werden.