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DOI: 10.1055/s-0035-1566497
Wundrandinfiltration zur Reduktion der postoperativen Schmerzen nach Sectio caesarea. Eine prospektive Beobachtungsstudie
Fragestellung: Die Sectio caesarea zählt zu den schmerzhaftesten Operationen und in der Therapie akuter postoperativer Schmerzen besteht noch großer Handlungsbedarf. Das Ziel dieser Untersuchung ist die Evaluation der Wundrandinfiltration zur Reduktion postoperativer Schmerzen nach Sectio caesarea.
Methodik: Im Untersuchungszeitraum von April 2012 bis Mai 2013 wurden alle Patientinnen nach Sectio caesarea eingeschlossen. Ab November 2012 wurde die Wundrandinfiltration mit einer 0,75%-igen Ropivacain-Lösung als standard of procedure eingeführt. Diese Patientinnen bildeten die Studiengruppe (n = 98). Als Kontrollgruppe dienten die vor Einführung der Intervention behandelten Patienten (n = 96). Die Datenerfassung erfolgte mittels eines validierten Fragebogens des QUIPS-Systems (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie). Hier wurden sowohl subjektive als auch objektive Ergebnisparameter mittels „numeric rating scale“ (NRS) erhoben. Zusätzlich ermöglichte QUIPS einen externen Qualitätsvergleich mit anderen Kliniken in Deutschland.
Ergebnisse: Die maximale Schmerzintensität (p = 0,01) und Schmerzen bei Belastungen (p = 0,006) wurden signifikant gesenkt, während der erfasste Minimalschmerz und die Zufriedenheit mit der Intervention nicht beeinflusst wurden. Frauen mit Wundrandinfiltration waren bei der Mobilisation weniger beeinträchtigt (p = 0,04). Im QUIPS-Benchmarking von 17 Kliniken verbesserte sich der Rang der UFK Jena von Platz 15 auf Rang 8.
Schlussfolgerung: Der frühe postoperative Verlauf nach Sectio caesarea ist mit einem im Vergleich zu anderen gynäkologischen Operationen sehr großen Schmerzerleben verbunden. QUIPS scheint eine adäquate und von den Patienten gut akzeptierte Methode zur Erfassung der postoperativen Schmerzen. Die Wundrandinfiltration am Ende der Sectio caesarea verringert das subjektive postoperative Schmerzerleben der Patientinnen.