Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - FV07_4
DOI: 10.1055/s-0035-1566495

Zustand nach Sektio, Einlingsgravidität und BEL

AK Morr 1, M Zacharias 1, A Klemt 1, H Hürter 1, I Voigt 1, F Louwen 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Geburtshilfe, Frankfurt, Germany

Fragestellung: Ist die vaginale Entbindung aus BEL bei Zustand nach Sektio mit spezifischer Morbidität verbunden?

Methodik: Monozentrische, anonymisierte Datenanalyse von Patientinnen mit Einlingsgravidität in BEL ≥35. SSW über einen 10-Jahres-Zeitraum (01.01.2004 – 31.12.2013). Ausgewertet wurden Geburtsmodus mit Sektioindikation, arterieller Nabelschnur-pH, 10 min APGAR sowie Komplikationen bei Mutter und Kind.

Ergebnisse: Im Erhebungszeitraum von 2004 – 2013 wurden insgesamt 56 Frauen mit Zustand nach Sektio und Einlingsgravidität in BEL betreut.

Eine primäre Re-Sectio wurde in 75% der Fälle (N = 42) geplant, in 36% dieser geplanten Re-Sektio-Fälle (N = 15) wurde eine sekundäre Re-Sektio meist aufgrund von WTK oder vorz. Blasensprung durchgeführt. Fetal outcome und Komplikationen bei Mutter und Kind zeigten keine Unterschiede zwischen primären und sekundären Re-Sektiones.

In 14 Fällen wurde eine vaginale BEL-Entbindung angestrebt. 8 von 14 Patientinnen wurden vaginal entbunden, davon vier mit assistierenden Handgriffen. Der Mittelwert des arteriellen Nabelschnur pH-Wertes war für die sekundären Re-Sektiones 7,23 im Vergleich zu einem Wert von 7,15 für die vaginalen Entbindungen bei unauffälligen 10 Minuten Apgarwerten in beiden Gruppen (Median jeweils 10). In der Gruppe der Re-Sektiones zeigten sich zwei Uterusrupturen, einmal wurde bei Nachblutung/Hämatom eine Revisionsoperation notwendig. Die Komplikationen der Kinder waren in beiden Gruppen (vag. Entbindung vs. sekundäre Re-Sektio) vergleichbar gering, kein Kind verstarb intra-/postpartal.

Schlussfolgerung: Die vaginale Entbindung aus BEL bei Zustand nach Sektio erhöht die perinatale und maternale Morbidität nicht.