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DOI: 10.1055/s-0035-1566493
Massive fetomaternale Transfusion nach äußerer Wendung – a case report
Hintergrund: Eine fetomaternale Transfusion (FMT) ist definiert als der Übertritt von fetalen Erythrozyten in den maternalen Kreislauf. FMT treten bei 40 – 50% der Spätschwangerschaften auf, welche aufgrund der geringen Blutmenge in 98% asymptomatisch bleiben. Eine massive FMT ist definiert als ein fetaler Blutverlust von > 150 ml bzw. > 20% des fetoplazentaren Blutvolumens, was ca. 20 ml/kgKG entspricht. Die Inzidenz für eine massive FMT mit > 150 ml liegt bei 0,9 und 0,2: 1000 Geburten mit einer perinatalen Mortalität von 37%.
Fallbericht: Wir berichten über eine massive FMT nach einer äußeren Wendung bei Beckenendlage (BEL) einer 32-j. GI. Das CTG zeigte vor der Wendung diskrete Veränderungen i.S. einer sinusoiden Kurve, die danch progredient waren. Nach Übernahme erfolgte die sofortige Sectio bei pathologischem CTG und dopplersonographisch erhöhtem Vmax in der MCA. Entbunden wurde ein weibl. FG 36 + 6 SSW, GG: 2850 g, völlig blasses Hautkolorit, keine Eigenatmung, Bradykardie < 60/min., schlapper Tonus. APGAR 1/4/7, NapH 7,25, BE -11,8. mmol/l. Es erfolgte eine Non-invasive- Beatmung, sowie die Notfalltransfusion von 20 ml/kg über die Nabelvene, beginnend im Alter von 7 Min.. Darunter Stabilisierung der Vitalparameter. Der retrospektiv bestimmte Hb aus dem Nabelschnurblut lag bei 1,9 g/dl. Retrospektiv zeigten sich 4,4% HbF im Blut der Mutter, was 220 ml kindlichem Blut entspricht. In unserem Fall 86% (77 ml/kgKG) des fetalen Blutvolumens. Die weitere Diagnostik zeigte eine auffällige Neurologie (Sarnat-Score 2, Thompson-Score max. 9), mit auffälligem aEEG, so dass eine Hypothermiebehandlung eingeleitet wurde.
Diskussion: 3 – 5% aller Feten liegen in Beckenendlage (BEL). Dies ist mit einer höheren perinatalen Mortalität und Morbidität assoziiert. Eine äußere Wendung gilt als Option, eine Komplikation ist die FMT. Typischerweise zeigen sich als Symptome lediglich nachlassende Kindsbewegungen und abweichende Herzfrequenzverläufe. Dopplersonographisch häufig erhöhter Vmax.