RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0035-1566488
Die Einstellung von Hebammen zur Förderung der normalen Geburt
Fragestellung: Hebammen ermutigen Schwangere, ihr Kind normal zu gebären. In der Masterarbeit wurde ein Instrument entwickelt und angewendet, um die Einstellung von Hebammen zur Förderung der normalen Geburt zu erfragen.
Methodik: In der Querschnittstudie wurde ein Online-Fragebogen über E-Mail an Hebammen in Baden-Württemberg und Bayern versandt. Der Fragebogen beinhaltete den validierten Fragebogen zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung und weitere 38 Fragen, um die Einstellung zur Förderung der normalen Geburt zu erheben.
Ergebnis: Von den versandten Fragebögen konnten n = 188 in der Auswertung berücksichtigt werden. Außerklinisch tätige Hebammen hatten eine signifikant förderndere Einstellung zur normalen Geburt verglichen mit Hebammen, die im Krankenhaus tätig waren (t = 7,77, p < 0,01). Die lineare Regression zeigte, dass die Höhe des allgemeinen Selbstwirksamkeits-Scores (p = 0,035), das Tätigkeitsfeld (p < 0,001) und die Berufserfahrung der Hebammen in der Begleitung von Gebärenden (p = 0,001) signifikant mit der Einstellung der Hebammen zur Förderung der normalen Geburt assoziiert waren (Varianz R2 = 29,2%, n = 188). Der Selbstwirksamkeits-Score der Hebamme (1,4%) erklärte nur geringfügig die Varianz im Vergleich zum Tätigkeitsfeld (24,5%) und der Arbeitserfahrung (3,3%).
Schlussfolgerung: Das Arbeitsumfeld der Hebammen kann eine fördernde Haltung der Hebammen zur normalen Geburt unterstützen. Hebammen, die in einem außerklinischen Umfeld arbeiteten, förderten die normale Geburt eher als Hebammen mit einem klinischen Arbeitsplatz. Es ist wichtig, außerklinische Geburten zu erhalten und zu fördern, um die Rate an normalen Geburten weiter zu erhöhen.