RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0035-1566460
Longitudinale transvaginale sonographische Evaluation bezüglich Narben Pouch nach einschichtiger und zweischichtiger Uterusnaht bei Sectio caesarea – eine prospektiv randomisierte Studie
Fragestellung: Ziel der prospektiv randomisierten Studie war die longitudinale Beurteilung der Uterotomienarbe bezüglich Inzidenz und Tiefe eines Narben Pouchs mittels transvaginalen Ultraschalls nach ein- oder zweischichtiger Verschlusstechnik bei der Sectio cesarea.
Methodik: Die Uterotomie wurde entweder einfach fortlaufend, einfach fortlaufend überwendlich oder zweischichtig (erste Schicht einfach fortlaufend und die zweite Naht versenkend), verschlossen. Die transvaginale sonographische Evaluation bezüglich eines Pouch (echoarmer Defekt > 1 mm) an der Sectionarbe und die Tiefenausmessung erfolgte 6 Wochen und 6 – 24 Monate postpartum, wobei die Untersucher für die Nahtform verblindet waren.
Ergebnis: In die Studie wurden 435 Frauen mit Sectio cesarea eingeschlossen und in die drei Interventionsgruppen randomisiert: Einfach fortlaufender Verschluss der Uterotomie (n = 149); einfache fortlaufende überwendliche Naht (n = 157); zweischichtige Verschlusstechnik (n = 129). Die Analyse wurde „Intention to treat“ durchgeführt. Sechs Wochen postpartum wurden 176 Frauen untersucht. Bei 68 Frauen (38%) konnte ein Pouch der Sectionarbe nachgewiesen werden. Die Pouch Inzidenz und die mittlere Tiefe der Narbendefekte (3,6 ± 1,7 mm vs. 3,0 ± 1,4 mm vs. 3,3 ± 1,3 mm) in den drei Interventionsgruppen war nicht signifikant unterschiedlich. Bei 189 Frauen wurde mindestens sechs Monate nach dem Kaiserschnitt die sonographische Narbenevaluation durchgeführt und 28% wiesen einen Pouch der Sectionarbe auf. Die Tiefe (2,8 ± 1,5 mm vs. 3,1 ± 1,5 mm vs. 2,5 ± 1,2 mm) der Narbendefekte und deren Inzidenz war unabhängig von der operativen Verschlusstechnik der Hysterotomie.
Schlussfolgerung: Etwa ein Drittel der Frauen wiesen in den ersten 2 Jahren nach einem Kaiserschnitt einen Pouch an der Uterotomienarbe auf. Die Inzidenz und die Tiefe der Pouches war unabhängig davon, ob der Uterus ein- oder zweischichtig verschlossen wurde.